
Als Fest der Auferstehung Jesu war das Osterfest von Anfang an DER Tauftermin schlechthin. Für dieses und weitere Sakramente werden die Heiligen Öle (Chrisam-, Kranken- und Katechumenenöl) gebraucht und deshalb traditionell in der Karwoche durch den Bischof in seiner Kathedrale geweiht.
Die Priester erneuern in diesem Gottesdienst zudem ihr Weiheversprechen und bitten erneut um die Weihegnade. Nach dem Gottesdienst werden die Öle ausgeteilt und in die Pfarreien mitgenommen.
Das Wort Chrisam bedeutet Salböl. Beim Öl handelt es sich um reines Olivenöl, dem wohlduftender Saft der Balsampflanze beigegeben wird. Die Salbung mit Öl unterstreicht die besondere Würde jedes Menschen als Kind Gottes und macht die besondere Erwählung durch Gott sinnlich erfahrbar. Die Gesalbten sollen spüren, dass Gott sie „mit dem Öl der Freude“ salbt. Die Salbung nimmt Bezug auf die alttestamentliche Salbung von Königen, Priestern und Propheten, die damit als von Gott Gesegnete ausgezeichnet wurden. Diese alttestamentliche Salbung ist eine Vorausschau auf Jesus Christus als den Gesalbten Gottes.
Hier können Sie die Predigt zur Missa Chrismatis anhören:
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Darauf ging auch Bischof Stefan Oster bei der Weihe der Öle im Dom St. Stephan ein. Die Salbung sei ein wesentlicher Bestandteil unserer Sakramente von der Taufe über die Firmung bis hin zur Priester- oder Bischofsweihe. Sie sei ein Bild für die Einheit, die vom Geist Gottes, vermittelt durch den Priester, ausgehen möchte. Die Salbung stehe für Wohlgeruch, das Heilende und Heilsame.
Salbung passiere dann, „wenn wir in tiefer Weise selbstlos und hingegeben sind, wenn wir etwas in unserem Herzen aufbrechen lassen, dass wir uns authentisch verströmen“, erklärte der Passauer Oberhirte. So könnten wir heilsam Zuspruch geben, der Wohlgeruch Christi sein. Wenn sich Menschen von Christus berühren lassen, dann führe das in die Freude und in den Frieden.
Text: Wolfgang Krinninger