
Der Name allein verheißt Besonderes: Missa chrismatis. In der Chrisam-Messe, gefeiert am Montag der Karwoche im Stephansdom, werden die heiligen Öle geweiht, die während des Jahres in den Pfarreien zur Spendung einiger Sakramente verwendet werden. Dass bei diesem Ereignis besonders viele Menschen dabei sein wollten, machte sich allein schon an der Zahl der Firmlinge bemerkbar: Trotz Osterferien kamen junge Leute aus mehreren Pfarreien des Bistums.
Bei der Chrisam-Messe richteten die Firmbewerber aus den Pfarreien Preying und Haus im Wald ein Grußwort an den Bischof.
Chrisam wird verwendet bei Taufe und Firmung, der Priesterweihe und Bischofsweihe, auch bei der Weihe eines Altars, einer Kirche oder der Glockenweihe. Das Krankenöl wird für die Krankensalbung benötigt, das Katechumenenöl für die Salbung der Katechumenen bzw. des Täuflings.
Zahlreiche Priester und Diakone zogen mit Bischof Dr. Stefan Oster SDB in den Dom ein. Für die Priester ist die Chrisam-Messe das jährliche Gedächtnis ihrer Weihe. Darum erneuerten sie vor dem Bischof auch ihr „Ich bin bereit!“
„Seit mehreren Monaten bereiten wir uns auf den Empfang des Firmsakraments vor. Heute nun dürfen wir dabei sein, wenn Sie, lieber Herr Bischof, das Chrisamöl weihen werden, mit dem wir bei der Firmung gesalbt werden.”
Den Firmbewerbern aus dem Pfarrverband Preying und Haus im Wald war es vorbehalten, ein Grußwort an den Bischof zu richten. Heidi, Raphael und Miriam sagten unter anderem: „Seit mehreren Monaten bereiten wir uns auf den Empfang des Firmsakraments vor. Heute nun dürfen wir dabei sein, wenn Sie, lieber Herr Bischof, das Chrisamöl weihen werden, mit dem wir bei der Firmung gesalbt werden.“
Viel Lob bekamen die Firmbewerber für ihre soziale Einstellung. So stellten sie am Palmsonntag einen Osterbasar auf die Beine. Der Erlös geht an den Bischof-Eder-Fonds für Familien in Not in unserem Bistum und an Lothar Wagner für Straßenkinder und Jugendliche im Gefängnis von Liberia.
Bischof Stefan Oster griff in seiner Predigt das Thema „Salbung“ auf. So bedauerte der Oberhirte, dass in der katholischen Welt die Worte „Salbung“ und „gesalbt“ leider weitgehend vergessen worden seien. Oder sie würden sogar schlecht geredet, wenn es vorwurfsvoll heiße, „er war salbungsvoll“. Dann bedeute dies in der Regel „langweilig, heuchlerisch, nichtssagend“.
Aber in der Bibel bedeute Salbung genau das Gegenteil. So könne Salbung im wahrsten Sinne des Wortes Heilung schenken, „denn der Geist Gottes hat in den Herzen Wohnung genommen“. Und aus seinem persönlichen Herzen sprach der Bischof die jungen Leute an, als er sagte: „Es wäre schade, wenn ihr euch nach der Firmung aus der Kirche verabschieden würdet.“ Und gab ihnen auf die Frage „Warum Glaube und Kirche?“ die Antwort: „Weil das die Freude und das Leben ist“.
Die Predigt als Podcast auf SoundCloud
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Text: Werner Friedenberger