Bistum

Die Bibel in fünf Akten

Tamina Friedl am 14.04.2025

250414 Missa chrismatis 1 Foto: Tamina Friedl / pbp

Bei der Missa chrismatis, der Chrisam-Messe, weihte zu Beginn der Karwoche Bischof Stefan Oster die Heiligen Öle. Der Einladung zum Gottesdienst sind auch zahlreiche Firmlinge gefolgt. Traditionell erneuerten darüber hinaus alle Priester und Diakone ihr Versprechen vor Gott. Sie waren bereits zuvor zum Priester- und Diakonentag zusammengekommen. 

Die drei Hei­li­gen Öle Chri­sam, Katechu­­me­­nen- und Kran­ken­öl wer­den all­jähr­lich am Tag nach dem Palm­sonn­tag für das gesam­te Bis­tum geweiht. Sie wer­den dann wäh­rend des Jah­res zur Spen­dung der Sakra­men­te, mit­un­ter auch zur Fir­mung der anwe­sen­den Firm­lin­ge, ver­wen­det. Wie schon letz­tes Jahr stammt auch heu­er wie­der das Oli­ven­öl, das den hei­li­gen Ölen als Grund­la­ge dient, aus einem Flücht­lings­pro­jekt auf der Insel Lesbos. 

Mehr Wissenswertes über die Heiligen Öle finden Sie hier:

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Mehr Liebe, weniger Ego

In sei­ner Pre­digt lud der Bischof die Got­tes­dienst­teil­neh­men­den zu einem Gedan­ken­ex­pe­ri­ment ein. Man sol­le sich ein­mal die Bibel als ein Stück in fünf Akten vor­stel­len. Sei nun beim 1. Akt, der Schöp­fung, noch alles gut gewe­sen, habe der Mensch im 2. Akt, dem Sün­den­fall, begon­nen, sich von Gott los­zu­sa­gen. Eigent­lich brau­che ich Gott doch gar nicht“, die­ser Gedan­ke bestim­me dann das Den­ken. Mit dem 3. Akt suche Gott sich Men­schen, die beson­ders geeig­net sind, um ande­re mit­zu­zie­hen, dar­un­ter Moses, David, Abra­ham und ande­re. Dabei sei immer das Ziel von Gott, dass die Men­schen ihn ken­nen­ler­nen“. Und wenn sie mer­ken, dass er sie wirk­lich gern hat, wür­den sie dann auch ihre Mit­men­schen wie­der mögen. Mehr Lie­be, weni­ger Ego“, das soll das Ziel sein. Die, die nicht mit­zie­hen, fal­len hin­ten run­ter“, gibt der Bischof jedoch zu den­ken und meint damit die Büh­ne, auf der das Stück auf­ge­führt werde. 

Hinauf auf die Bühne

Im 4. Akt kommt Gott in Jesus. Jesus zeigt wie noch nie ein Mensch geliebt hat. Wie noch nie ein Mensch ver­ge­ben hat. Wie noch nie ein Mensch bereit war, für die ande­ren zu lei­den, zu kämp­fen, sogar den Tod auf sich zu neh­men“, so Bischof Oster. Seit­dem sei­en auch wir in der Welt, um mög­lichst vie­le mit­zu­zie­hen. Man sol­le ler­nen, dass man in die­sem Thea­ter­stück selbst auf die Büh­ne gehö­re, nicht nur in das Publi­kum. Dar­um dre­he sich letzt­lich der 5. Akt. Ihr seid getauft auf den Namen Jesus“, wen­det sich Bischof Oster an die Gläu­bi­gen und spe­zi­ell an die Firm­lin­ge. Sie sei­en beru­fen und geru­fen, aus der Zuschau­er­per­spek­ti­ve her­aus­zu­tre­ten und auf die Büh­ne zu gehen. Jesus wür­de alle auf die Büh­ne hin­auf­ho­len, auch die, die hin­ten run­ter­ge­fal­len sind oder eigent­lich in der Zuschau­er­rol­le blei­ben wol­len. Damit die Welt mehr mit Lie­be und Ver­ge­bung gefüllt ist.“ Die Firm­lin­ge und vor allem auch die Pries­ter und Dia­ko­ne hät­ten ihren Auf­trag bereits gefun­den und erkannt, dass es auch ihre Lebens­auf­ga­be, ande­re auf die Büh­ne zu holen. 

Priester- und Diakonentag

Die Mis­sa chris­ma­tis fand auch im Rah­men des dies­jäh­ri­gen Pries­ter- und Dia­ko­nen­ta­ges statt. Dazu sind die Geist­li­chen des Bis­tums bereits am Vor­mit­tag im Fest­saal des Hau­ses St. Valen­tin zusam­men­ge­kom­men. Der Tag stand unter dem The­ma Pries­ter-/Dia­kon-Sein in beweg­ten Zei­ten – gemein­sam syn­odal unter­wegs: Hören, Umkehr ist, Sen­dung“. Zu die­sem The­ma hielt Bischof Ste­fan Oster einen Impuls­vor­trag, in dem er auf die Ent­wick­lung der syn­oda­len Kir­che welt­weit, aber spe­zi­ell im Bis­tum Pas­sau ein­ging. Der Bischof gab zunächst einen kur­zen Ein­blick in die Welt­bi­schofs­syn­ode im ver­gan­ge­nen Jahr in Rom und die Hin­ter­grün­de ihres Schlussdokuments.

Gemein­sam mit den Pries­tern und Dia­ko­nen warf Bischof Oster einen Blick in das Doku­ment, aus dem er eini­ge mar­kan­te Punk­te her­aus­hob. So sol­le Syn­oda­li­tät modus viven­di et ope­ran­di“ der Kir­che sein. Auf katho­lisch“ sei Syn­oda­li­tät aber vor allem eine geist­li­che Hal­tung, die die Fra­ge stel­le: Glau­ben wir mit­ein­an­der, dass der Geist Got­tes uns als Kir­che führt?“ Zuletzt stell­te Bischof Oster eini­ge Vor­schlä­ge für ein wei­te­res syn­oda­les Vor­ge­hen im Bis­tum vor, dar­un­ter ins­be­son­de­re die Wei­ter­ent­wick­lung der syn­oda­len Kul­tur“ auf allen Ebe­nen. Die­se kön­ne sich in der Ver­an­ke­rung des The­mas in der Bis­tums­struk­tur aber bspw. auch auf klei­ne­rer Ebe­ne in Wei­ter­bil­dun­gen für Haupt- und Ehren­amt­li­che und die Ein­bin­dung von Syn­oda­li­tät in Räten und Ver­bän­den widerspiegeln. 

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