Im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes haben 35 Missio-Kandidatinnen und -Kandidaten von Domkapitular Anton Spreitzer die Erlaubnis erhalten, katholischen Religionsunterricht zu erteilen. Mit der Missio Canonica wird diese unbefristete kirchliche Erlaubnis bestätigt.
Jedes Jahr gegen Schuljahresende erhalten Lehrerinnen und Lehrer im Bistum Passau die Missio Canonica, und damit „schwarz auf weiß“ von kirchlicher Seite bestätigt, dass sie dazu befugt sind, katholischen Religionsunterricht zu erteilen, unbefristet. In Vertretung von Bischof Stefan Oster hat Domkapitular Anton Spreitzer heuer 35 Kandidatinnen und Kandidaten an diesem Freitagabend des 8. Juli diese kirchliche Unterrichtserlaubnis, ihre Missio Canonica erteilt. „Eine spannende Zeit liegt jetzt vor euch“, begrüßte Spreitzer, Hauptabteilungsleiter Bildung und Evangelisierung, die Frauen und Männer zu Beginn des Gottesdienstes in der Pfarrkirche Christus der König in Ruhstorf. Anja Wagner-Hölzl vom Schulreferat des Bistums Passau und Leiterin der Abteilung Schulen und Hochschule konnte dies nur unterstreichen: „Es ist eine wunderbare Aufgabe, junge Menschen in ihren Lebens- und Glaubensfragen begleiten zu können. (…) Damit bringen Sie etwas in jungen Menschen in Bewegung.“ Gerade in der aktuellen Krisenzeit brauche es Menschen wie die 35 Religionslehrerinnen und –lehrer. „Religionsunterricht ist eine wunderbare Aufgabe!“
„Je mehr uns gelingt, dass das Licht Gottes zu den Kindern durchdringen kann, desto mehr erfüllen Sie Ihre Mission, Ihren Auftrag. (…) Ihr macht einen guten Job, wenn ihr den Kindern zeigt, dass sie Kinder Gottes sind.”
Siehe, ich sende euch – Predigt von Domkapitular Spreitzer
„Definiere Missio Canonica!“ So forderte Domkapitular Spreitzer zu Beginn seiner Predigt die Mitfeiernden, und insbesondere die Missio-Kandidatinnen und Kandidaten auf. Unter anderem einer Definition des Religionspädagoge Prof. Dr. Hans Mendl von der Universität Passau in einem seiner Werke zufolge bedeute Missio Canonica auf den Punkt gebracht nichts anders als „Sendung“. Spreitzer betonte diesbezüglich noch die zusätzliche Besonderheit bei dieser Art von Sendung als eine mit kirchlichem Auftrag: „Die Kirche sendet euch ganz bewusst in diesen Dienst.“ Das sei mit einem gewissen Anspruch an die Unterrichtenden verbunden, dem Anspruch, dass man an ihnen ablesen könne, dass sie für Christus unterwegs seien, so Spreitzer. Sie seien Zeuginnen und Zeugen des Glaubens. Gerade in der heutigen Zeit sei das eine große Herausforderung, weil immer mehr Kinder und Jugendliche immer weniger mit dem katholischen Glauben in Berührung kämen. Bei vielen spiele Religionsunterricht eine eher nachrangige Rolle, merkte er an, aber: „Unser Fach ist vielleicht nicht das wichtigste, aber ein sehr besonderes, weil darin das Leben vorkommt. (…) Wir haben die wunderbare Aufgabe, dass wir in dem Leben von Kinder und Jugendlichen mithelfen dürfen.“ Wichtig sei, sie in ihrer persönlichen Lebenswirklichkeit ernst zu nehmen, egal wo sie oder er stehe. Zur Frage „Wobei mithelfen?“ wählte der Domkapitular das passende Bild des Lichts, das von außen durch ein Gebäude, wie hier in der Pfarrkirche, zu der- oder demjenigen durchdringt. Die Religionslehrerinnen und –lehrer könnten helfen, die Wand durchzureißen, sodass (Gottes) Licht von draußen zu den Kindern und Jugendlichen durchdringe. „Je mehr uns gelingt, dass dieses Licht zu den Kindern durchdringen kann, desto mehr erfüllen Sie Ihre Mission, Ihren Auftrag. (…) Ihr macht einen guten Job, wenn ihr den Kindern zeigt, dass sie Kinder Gottes sind.“ Spreitzer schloss mit den Worten: „Gott braucht euch, wo er euch hinstellt! Die Kinder brauchen euch! Gottes Segen für euer Leben.“
Beim Festakt mit dabei waren Pfarrer Josef Tiefenböck, Martina Strauß von der Regierung von Oberbayern, Franz Schneider von der Regierung von Niederbayern, Schulamtsdirektor Werner Grabl, Prof. Dr. Hans Mendl und Prof. Dr. Hermann Stinglhammer von der Universität Passau, Schulleiterinnen und Schulleiter der Missiokandidatinnen und –kandidaten sowie etliche Vertreterinnen und Vertreter des Schul- und Personalreferats des Bistums Passau. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von Chororchester und Instrumentalisten des Maristengymnasiums Fürstenzell. Die Orchesterleitung hatte Lina vom Berg, die musikalische Leitung Bernd-Michael Tack inne. An der Orgel spielte Walter Heimerl.