Bischof

Miteinander Kirche sein

Redaktion am 27.03.2023

IMG 1856 Foto: Wolfgang Krinninger / pbb
Abschied und neuer Anfang: Der geschäftsführende Vorstand des Diözesanrats mit (v.r.) Birgit Geier, Vorsitzendem Markus Biber, Dr. Peter Seidl, bischöflichem Beauftragten Dr. Hans Bauernfeind und Angelika Görmiller ließen Peter Oberleitner (Mitte) zum Abschied in den Ruhestand ihre Wertschätzung spüren. Herzlich begrüßt wurde sein Nachfolger Michael Bruns (links).

Der Synodale Weg: Bischof und Diözesanrat diskutieren Folgen des Reformdialogs für die Kirche vor Ort

Der Syn­oda­le Weg war auch bei der Früh­jahrs-Voll­ver­samm­lung des Diö­ze­san­rats der Katho­li­ken noch ein­mal The­ma. Diö­ze­san­rats­vor­sit­zen­der Mar­kus Biber beur­teil­te die Ergeb­nis­se vor­wie­gend posi­tiv. Er sprach von einer rela­tiv gro­ßen Har­mo­nie und dem spür­ba­ren Bestre­ben aller betei­lig­ten Grup­pen, gemein­sa­me Lösun­gen für grund­le­gen­de offe­ne Zukunfts­fra­gen in der katho­li­schen Kir­che zu fin­den. Trotz der Inter­ven­ti­on aus Rom hof­fe er, dass es einen Syn­oda­len Rat in Deutsch­land geben wer­de und dass syn­oda­le Räte auch auf Bis­tums- und Pfar­rei­ebe­ne mög­lich gemacht wer­den. Alle Din­ge, die auf diö­ze­saner Ebe­ne gemacht wer­den kön­nen, soll­ten auf­ge­grif­fen wer­den”, so Bibers Fazit. Er ging auch auf die Rol­le von Bischof Ste­fan Oster beim Syn­oda­len Weg ein. Der Bischof habe sei­ne Mei­nung ehr­lich gesagt. Dies sei aner­ken­nend wahr­ge­nom­men worden. 

Bischof Ste­fan Oster selbst erklär­te, er hät­te sich im Reform­dia­log mehr Dif­fe­ren­zie­rung und Ver­tie­fung“ gewünscht. Vor allem in Fra­gen der Sexu­al­mo­ral stün­de die Kir­che vor gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen. Gro­ße Hoff­nun­gen set­ze er auf den von Papst Fran­zis­kus ange­sto­ße­nen welt­wei­ten Syn­oda­len Weg, den Hans Bau­ern­feind, der Bischöf­li­che Beauf­trag­te des Diö­ze­san­rats, kurz skizzierte. 

Die neue Grund­ord­nung nann­te Bischof Oster als ein Bei­spiel aus dem Syn­oda­len Weg, das bereits jetzt in der Diö­ze­se Pas­sau umge­setzt wor­den sei und die Kir­che nach­hal­tig ver­än­de­re. Er habe aber zuvor schon immer klar gemacht, er wol­le nicht, dass Men­schen in der Kir­che in Angst arbei­ten müss­ten. Des­halb freue er sich über die­se Ent­wick­lung. Arbeits- und Lebens­zeug­nis soll­ten sei­ner Mei­nung nach aber auch künf­tig über­ein­stim­men. Das The­ma Beru­fung spiel­te auch in sei­ner Pre­digt beim Got­tes­dienst, den der Bischof gemein­sam mit Gene­ral­vi­kar Josef Ede­rer und Dom­de­kan Dr. Hans Bau­ern­feind zele­brier­te, eine zen­tra­le Rol­le. Wir sind alle mit­ein­an­der Kir­che und wir bau­en mit­ein­an­der Kir­che“, beton­te er. Las­sen wir uns auf die Stra­ße set­zen, die ER mit uns gehen will, ler­nen wir, zu sagen, mir gesche­he nach dei­nem Wort!“

Wechsel in der Geschäftsführung

Sei­nen ers­ten offi­zi­el­len Auf­tritt hat­te bei der Voll­ver­samm­lung auch der neue Geschäfts­füh­rer des Diö­ze­san­rats, Micha­el Bruns. Der 40-jäh­ri­ge Theo­lo­ge ist seit 1. Febru­ar im Amt und war zuvor Refe­rent bei der Katho­li­schen Land­ju­gend in Mün­chen. Frei­lich rich­te­ten sich bei die­ser Ver­samm­lung noch ein­mal alle Bli­cke auf sei­nen Vor­gän­ger Peter Ober­leit­ner, der in den Ruhe­stand ver­ab­schie­det wur­de. Mar­kus Biber wür­dig­te ihn als einen Mann des Aus­gleichs“, der sei­ne Beru­fung gelebt und sei­ne Arbeit als Auf­trag wahr­ge­nom­men habe. Mit einem Gstanzl“ brach­ten die Mit­glie­der des geschäfts­füh­ren­den Vor­stands noch ein­mal alle Fähig­kei­ten und posi­ti­ven Eigen­schaf­ten Ober­leit­ners zum Ausdruck.

Schwieriger Missbrauchsantrag

Nicht ganz leicht tat sich die Voll­ver­samm­lung mit einem Antrag des Diö­ze­san­rats­mit­glieds und Grü­nen-Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Toni Schu­berl. Er for­dert dar­in, die bereits beschlos­se­ne Auf­ar­bei­tung des sexu­el­len Miss­brauchs durch Kle­ri­ker im Bis­tum Pas­sau auf Schu­len, Hei­me und Klös­ter aus­zu­wei­ten. Das Pro­blem: Es gab eini­ge Fra­gen und Dis­kus­si­ons­be­darf, aber der Antrag­stel­ler war nicht vor Ort. Das Votum am Ende der Aus­spra­che war schließ­lich ein­stim­mig: Der Antrag sei grund­sätz­lich zu befür­wor­ten. Unschär­fen und Kon­kre­ti­sie­run­gen müss­ten aber in Zusam­men­ar­beit mit dem Antrag­stel­ler im Diöz­san­rat noch bera­ten wer­den. Dabei sol­len auch staat­li­che und nicht-kirch­li­che Insti­tu­tio­nen zur Miss­brauchs­auf­ar­bei­tung auf­ge­ru­fen werden.

Katholikentag und Sozialwahlen

Ein­stim­mig hat der Diö­ze­san­rat den Auf­ruf zu den Sozi­al­wah­len abge­seg­net. Ange­li­ka Gör­mil­ler hat­te zuvor ein­dring­lich dafür gewor­ben. Die Sozi­al­wah­len sei­en die dritt­größ­ten Wah­len in Deutsch­land, in der Arbeits­ge­mein­schaft christ­li­cher Arbeit­neh­mer­or­ga­ni­sa­tio­nen enga­gier­ten sich seit vie­len Jah­ren Chris­tin­nen und Chris­ten in der Selbstverwaltung.

ZdK-Mit­glied Roland Vils­mai­er war wie­der­um nach Burg­hau­sen gekom­men, um für den Katho­li­ken­tag 2024 in Erfurt die Wer­be­trom­mel zu rüh­ren. Zukunft hat der Mensch des Frie­dens“ ist das Event vom 29. Mai bis 2. Juni über­schrie­ben. 500 Ver­an­stal­tun­gen wür­den dazu ein­la­den, eine der schöns­ten Städ­te Deutsch­lands zu ent­de­cken und mit­ein­an­der ins Gespräch zu kommen.

Text: Wolf­gang Krinninger

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