
Der Beruf der Pfarrhaushälterin hat Zukunft, wenn auch mit einigen Herausforderungen – So der Tenor bei der Mitgliederversammlung der Berufsgemeinschaft am 22. Mai in Spectrum Kirche Passau-Mariahilf. Als 1. Vorsitzende neu gewählt wurde hierbei Ursula Schmidt.
Mehr Teilzeit, mehr Pfarreien - Die künftige Pfarrhaushälterin
„Wir wollen, dass es weitergeht in unserer Kirche und dass es gut weitergeht.“ Damit stimmte Ursula Schmidt die rund zwanzig Frauen in Spectrum Kirche Passau-Mariahilf auf ihren künftigen Kurs ein als neu gewählte 1. Vorsitzende der Berufsgemeinschaft der Pfarrhaushälterinnen. Sie wolle sich, wie auch schon ihre Vorgängerin Katharina Stadler, für die Frauen und deren Interessen stark machen, dass sie gemeinsam in eine gute Zukunft gehen. Denn dass der Berufsstand der Pfarrhaushälterinnen, wie die katholische Kirche allgemein, mitten in einem Veränderungsprozess steckt, war allen Beteiligten bei der Mitgliederversammlung am 22. Mai klar. „Es wird kaum mehr Vollzeit-Haushälterinnen geben, die auch beim Pfarrer wohnen, sondern vermehrt Teilzeitkräfte mit einer Familie zuhause, die den Beruf stundenweise ausüben“, erklärt Ursula Schmidt, die seit 35 Jahren einen Pfarrhaushalt betreut. Daneben wird eine Pfarrhaushälterin künftig in der Regel nicht mehr nur einen, sondern mehrere Pfarrhaushalte stundenweise betreuen, bedingt durch das Zusammenlegen mehrerer Pfarreien zu einem „Mega-Pfarrverband“ (im Bistum Passau als „Pastoraler Raum“ bezeichnet). „Die Pfarrhaushälterin der Zukunft wird sicher mehrere Geistliche betreuen. Und weil die Pfarrhäuser ja künftig Teil eines großen Pfarrverbands sind, werden sie sich auch dahingehend verändern“, erklärt Katharina Stadler, die als Pfarrhaushälterin der Berufsgemeinschaft 28 Jahre lang vorstand und bei der Mitgliederversammlung feierlich und mit gebührendem Dank verabschiedet wurde. „Die Pfarrhaushälterin wird weniger Stunden für einen Pfarrhaushalt haben, die Arbeit aber trotzdem leisten müssen in dieser Zeit. Das wird nicht einfach werden. Aber es ist eine neue Herausforderung.“
Dass die Pfarrhaushälterinnen aber nach wie vor ein wertvolles Glied in der Kette einer Pfarrei sein werden, steht für Katharina Stadler und Ursula Schmidt außer Frage. Ein Blick in die Bibel reiche aus und schnell werde deutlich, dass es schon immer Frauen waren, die sich um das „Hintergründige“ all jener (in der Nachfolge Jesu Christi) gekümmert hätten, die das Evangelium verkünden. „Es wird immer Tätigkeiten geben, die nicht im Vordergrund stehen und trotzdem getan werden müssen“, so Katharina Stadler. „Wichtig für Pfarrhaushälterinnen und ihre Aufgabe wird es sein, eine Plattform mitzugestalten, wo Evangelium und christliche Gemeinschaft erlebbar werden.“ Grundvoraussetzung hierfür sei allerdings die Unterstützung von Seiten der Kirche, unter anderem auch durch verbindliche Tarife. Und genau dafür will sich die Berufsgemeinschaft auch künftig stark machen, damit der Berufsstand der Pfarrhaushälterin in eine gute Zukunft geht.
Die Pfarrhaushälterin der Zukunft – Podcast zum Thema
Inwiefern die Pfarrhaushälterinnen in der katholischen Kirche auch in Zukunft eine wesentliche Rolle spielen werden, darüber hat Stefanie Hintermayr mit der ehemaligen und der neuen 1. Vorsitzenden der Berufsgemeinschaft Katharina Stadler und Ursula Schmidt gesprochen. Einen Radiopodcast hierzu gibt es hier:
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Neue Vorstandschaft
Neben dem Thema „Zukunft“ war ein weiterer zentraler Tagesordnungspunkt bei der Mitgliederversammlung am 22. Mai zudem die Neuwahl der Vorstandschaft. Die langjährige 1. Vorsitzende Katharina Stadler hatte sich nach 28 Jahren nicht mehr zur Wahl gestellt und wollte den Weg ebnen für eine neue Spitze. So wurde Ursula Schmidt als ihre Nachfolgerin zur 1. Vorsitzenden gewählt. Ihre beiden Stellvertreterinnen sind jetzt Regina Altenbuchner und Carolin Berger; Schriftführerin ist Michaela Beer. Maria Lindinger, Margit Pöll und Inge Wandl wurden zu Beisitzerinnen gewählt. Und neben einer komplett neuen Vorstandschaft gibt es auch einen neuen Geistlichen Beirat. Die Nachfolge von Msgr. Ludwig Zitzelsberger tritt Msgr. Alfons Eiber an.
Über die Berufsgemeinschaft der Pfarrhaushälterinnen
Die Berufsgemeinschaft der Pfarrhaushälterinnen vertritt (wie auch der Dachverband „Pfarrhaushälterinnen Deutschland“) die Interessen der Pfarrhaushälterinnen der Kirche von Passau. Aktuelle Themen sind beispielsweise Tarifvertrag, Kommunikation, Austausch und verbindliche Treffen, Einkehrtage und Fortbildungen, Willkommenskultur. Erst vergangenes Jahr hatte die Berufsgemeinschaft ihr 50-jähriges Jubiläum gefeiert. Einen ausführlichen Bericht hierzu mit Bildimpressionen sowie allgemeine Informationen zum Bundesverband finden Sie hier: