Mit der Präsentation des Flyers am 21. November in der Palliativstation Pfarrkirchen ist das Netzwerk „Kinder- und Jugendtrauer Rottal-Inn“ jetzt offiziell gestartet. Es vermittelt betroffenen Kindern und Jugendlichen und deren Eltern Fachkräfte aus dem Landkreis Rottal-Inn zur Trauerbegleitung.
Der Startschuss für das Netzwerk „Kinder- und Jugendtrauer Rottal-Inn“ ist gegeben – mit der Präsentation des Flyers am 21. November im „Raum der Stille“ in der Palliativstation der Rottal-Inn-Klinik in Pfarrkirchen. Auf einen Blick sind hierauf die zentralen Kooperationspartner mit Ansprechpartnern und Kontakt zum Thema „Kinder- und Jugendtrauer“ zusammengefasst, für betroffene Kinder und Jugendliche, deren Familien und Einrichtungen, die mit ihnen arbeiten. Im Netzwerk mit dabei sind Inn-Natur in Kooperation mit dem Hospizverein Rottal-Inn, das Kirchliche Jugendbüro Pfarrkirchen, die Krisenseelsorge im Schulbereich, die private und unabhängige Trauerbegleitung, die Palliativstation Pfarrkirchen und die Klinikseelsorge in Kooperation mit dem Hospizverein Rottal-Inn. Sie alle stehen, jetzt gut miteinander vernetzt, Kindern und Eltern zur Seite und vermitteln ihre Fachkräfte, und zwar ganz individuell je nach Fall. Und genau darüber hat Stefanie Hintermayr mit den beiden Netzwerk-Koordinatoren, der Trauerbegleiterin Susanne Anzeneder und dem Klinik- und Palliativseelsorger Mario Unterhuber, am Tag des Startschusses am 21. November gesprochen. Hier der Podcast:
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„Wir haben hier auf der Palliativstation die Erfahrung gemacht, dass, wenn Kinder und Jugendliche von einem Todesfall betroffen sind, viel mehr Aufwand betrieben wird und das schwieriger zu handeln ist. Es stellte sich immer die Frage, was passiert, wenn sie die Station verlassen, wo können sie mit ihren Erfahrungen andocken und wo wird Hilfe und Unterstützung angeboten“, erklärte Klinik- und Palliativseelsorger Mario Unterhuber einen Hauptaspekt des Netzwerks. Ein weiterer sei, so Unterhuber, dass im Jahr der Eröffnung des stationären Hospizes (geplant im Jahr 2025) schon ein funktionierendes Netzwerk bestehe. Und als dritten nannte er die Kooperation zwischen dem Hospizverein Rottal-Inn und Trauerbegleiterin Susanne Anzenender zur tiergestützten Trauerbegleitung. „Hier haben wir die Erfahrung gemacht, dass schon etwas Gutes da ist, das wir jetzt nur noch vernetzen und dann schauen müssen, welche Partner hier in diesem Thema noch unterwegs sind“, so Unterhuber.
„Trauerbegleitung von Kindern und Jugendlichen ist noch immer ein Nischenthema“, betonte die Trauerbegleiterin und Mit-Initiatorin des Netzwerks Susanne Anzeneder. Mit Heranwachsenden zu arbeiten sei extrem vielfältig; ein Patentrezept gäbe es in deren Verlusterleben nicht. „Das Wichtigste ist, ein aufmerksamer und authentischer Begleiter zu sein“, erklärt sie und nennt als Beispiele Zuhören und Beraten. Weitere Tools in der Therapie seien Erinnerungsarbeit und das Arbeiten mit Gefühlen. Jeder der Kooperationspartner hat hierbei seine individuellen Qualitäten und seine Spezifikation in der Trauerbegleitung von Kindern und Jugendlichen. Das Netzwerk bündelt diese und stellt die jeweiligen Kontakte her, den Bedürfnissen der Betroffenen und deren Familien entsprechend. „Unser Ziel ist, dass viele Menschen im Landkreis Rottal-Inn und darüber hinaus über dieses Netzwerk Bescheid wissen“, so Anzeneder. „Jeder darf sich, ob im Falle einer Beratung, einer Begleitung oder einer Unsicherheit, an uns wenden. Wir entscheiden dann, welcher Netzwerkpartner uns für die Begleitung als am besten geeignet erscheint.“ Der Flyer wird ab sofort in pädagogischen Einrichtungen, bei Kinderärzten, in Jugendämtern und in Einrichtungen, die in Kontakt mit Kindern und Jugendlichen stehen, im Landkreis Rottal-Inn und darüber hinaus ausgelegt – und steht hier als Download zur Verfügung: