Das Geburtshaus von Papst Benedikt XVI. in Marktl am Inn hat einen neuen Theologischen Leiter. Am Donnerstag begrüßte Bischof Dr. Stefan Oster SDB Dr. Franz Haringer, Pfarrer im Pfarrverband Simbach am Inn, im neuen Amt. Das Haus als einen würdigen Ort der Erinnerung an Werk und Wirken Benedikts XVI. zu bewahren und darin die Schönheit des Glaubens spürbar zu machen, sei mit hoher Verantwortung verbunden, sagte er. Gleichzeitig würdigte er den langjährigen Leiter des Hauses, Pastoralreferent Ludwig Raischl, der mehr als 13 Jahre die Einrichtung und Begegnungsstätte mit viel Sachverstand und Leidenschaft aufgebaut, entwickelt und mit Leben gefüllt hat. Dabei war Ludwig Raischl immer kreativ und offen für neue Ideen, um das Haus attraktiv und einladend zu gestalten. (im Bild oben v.l.: Dr. Franz Haringer, Bischof Stefan Oster SDB, Ludwig Raischl)
Seit seiner vollständigen Eröffnung im April 2007 haben das Haus rund 189.000 Menschen besucht. Extra ausgebildete, ehrenamtliche Fremdenführer begleiteten sie dabei. Zahlreiche Künstler zeigten ihre Werke in den Gängen und Zimmern des Gebäudes, in dem der Lebenslauf Joseph Ratzingers lebendig nachempfunden werden kann. In Workshops setzten sich auch jugendliche Besucher spielerisch und künstlerisch mit der Theologie des inzwischen emeritierten Papstes auseinander. Regelmäßige Gebets- und Meditationsabende luden zu gemeinschaftlichen Glaubenserlebnissen ein. „Im 14. Jahr gebe ich nun den Auftrag Benedikts für Marktl, ‚eine würdige Begegnung mit Fragen unseres Glaubens zu ermöglichen‘, zurück und hoffe, ein bestelltes Feld zu übergeben, auf dem die Glaubenssaat weiter wachsen und gedeihen kann“, sagte Raischl und bedankte sich für das ihm entgegengebrachte Vertrauen. In der kommenden Zeit, wird er Pfarrer Franz Haringer einarbeiten.
„Es ist für mich eine große Freude und Ehre, dieses Amt antreten zu dürfen und in die großen Fußstapfen von Ludwig Raischl treten zu können“, sagte Haringer. Er habe schon im Studium die Theologie Ratzingers für sich entdeckt. „An Benedikt XVI. fasziniert mich, dass er die Dinge mit der ganzen Gelehrtheit eines Professors anpackt, gleichzeitig seinen Kinderglauben aber nicht verloren hat.“ Die Voraussetzungen hätten sich mit den Jahren geändert, der Abstand zum aktiven Wirken Benedikts werde größer, sagte Haringer: „Daher kommt es jetzt darauf an, was das Bleibende, was das Erbe ist. Das ist mir wichtig.“
Der gebürtige Altöttinger hat in Passau, Freiburg und Rom Theologie studiert. Nach seiner Priesterweihe betätigte er sich in der Priesterausbildung, war Regens des Priesterseminars St. Stephan und wurde schließlich Pfarrer in Simbach am Inn. Seit 2016 ist er außerdem Lehrbeauftragter an der Universität Passau.
Text und Photos: Anna Hofmeister