Das glauben wir

Mit einem Gruß vom Nikolaus!

Pressemeldung am 02.12.2020

201206 Nikolaus foto2 SH Foto: Stefanie Hintermayr/pbp

Grüß Gott, liebe Kleinen und Großen, hier spricht der Nikolaus!

Ich freue mich, dass ich heu­er am Ende mei­nes all­jähr­li­chen Erden­rund­gangs ein­mal Gele­gen­heit habe, mich an Euch zu wen­den. Wo gibt es denn das schon, dass ein so bekann­ter Hei­li­ger wie ich im Ori­gi­nal­ton post­hum“ ein paar Wor­te in eige­ner Sache von mir geben kann. 

Mein Herz geht auf, wenn ich aus dem Mund der Kin­der das Lied höre Lasst uns froh und mun­ter sein …”, da heißt es näm­lich in der drit­ten Stro­phe: Niklas ist ein guter Mann“. Es fällt mir jedes Mal ein Stein vom Her­zen, wenn man den Kin­dern das Bild eines guten Man­nes ver­mit­telt. Da füh­le ich mich gut wie­der­ge­ge­ben. Über­haupt möch­te ich bei die­ser Gele­gen­heit ein­mal mei­nen vie­len irdi­schen Stell­ver­tre­tern dan­ken, die sich in die­sen Tagen von Haus zu Haus auf den Weg machen und die Kin­der mit vie­len guten Sachen beschen­ken. Ein paar schwar­ze Scha­fe gibt es frei­lich immer noch, auf bei­den Sei­ten: Es ist nicht nötig, mich als Erzie­hungs­mit­tel zu miss­brau­chen. Mir ste­hen jedes Mal die Haa­re (unter der Mitra) zu Ber­ge, wenn ich sehe, wie Eltern ihre Kin­der durch den zu Besuch kom­men­den Niko­laus tadeln, stra­fen, bloß­stel­len und ihnen die heiß­ge­lieb­ten Schnul­ler abneh­men las­sen. Ein Armuts­zeug­nis, wenn Eltern ihren Kin­dern dies nicht anders ver­mit­teln kön­nen. Ich habe in mei­ner Fami­lie erfah­ren, dass das bes­te Erzie­hungs­mit­tel immer noch die Lie­be ist. Man muss Kin­dern Halt geben und auch Halt!“ sagen. Das ist Auf­ga­be der Eltern, aber nicht die des Nikolauses.

Bei die­ser Gele­gen­heit möch­te ich euch noch etwas zu mei­ner Per­son erzäh­len, weil Ihr mich ja damals nicht mehr per­sön­lich erlebt habt, vor 1600 Jah­ren. Es ist mir zwar pein­lich, mich selbst als Hei­li­gen hin­zu­stel­len, aber Ihr wisst ja, dass ich ein beschei­de­ner Bischof bin. Wegen mei­ner Frei­ge­big­keit und Hilfs­be­reit­schaft wur­de ich damals in Myra als Freund der Kin­der“ vom gan­zen Volk ver­ehrt und geliebt. Es gibt eini­ge schö­ne Geschich­ten, wie ich ande­ren Men­schen in einer Not­si­tua­ti­on hel­fen konn­te, die bekann­tes­te ist die mit den 3 Mäd­chen und den gol­de­nen Äpfeln … In der Neuöt­tin­ger Stadt­pfarr­kir­che – die freund­li­cher­wei­se gemein­sam mit ande­ren Inn­stadt­kir­chen — nach mir benannt wur­de, steht eine sehr schö­ne Sta­tue, die mich mit die­sen 3 gol­de­nen Äpfeln zeigt.

Damit ich die guten Sachen für die Kin­der nicht selbst tra­gen muss, mein Rück­grat scho­ne und mit mei­nem Bischofs­stab durchs Land zie­hen kann, habe ich einen treu­en Hel­fer, den Knecht Ruprecht als Beglei­ter dabei. Er hat neben einem Sack für die Geschen­ke auch eine Segens­ru­te in der Hand. Mit ihr soll er — ähn­lich wie ein Bischof bei der Fir­mung — das betref­fen­de Kind zart berüh­ren und ihm mit die­sem leben­di­gen Zweig Frucht­bar­keit und Wohl­erge­hen ver­hei­ßen. Liebe/​r Lese­rIn, wenn Dich also ein Ver­tre­ter mei­nes lie­ben hilfs­be­rei­ten Knecht Rup­p­rechts zu sehr geseg­net“ oder gar zu hef­tig ange­gan­gen hat, dann klär ihn bit­te auf, wel­chen Ursprung die Rute hat.

Weil ich grad dabei bin: ein Ver­tre­ter von mir ist nur echt“ mit Mitra (=Bischofs­müt­ze) und Stab. Ein Weih­nachts­mann ist etwas ande­res. Die ver­meh­ren sich ja enorm und man begeg­net ihnen die gan­ze Advents­zeit in den Geschäf­ten und bei ande­ren Events“. Mich erin­nert das ein wenig an Dis­ney­land. Man hat den Ein­druck, dass bei euch das gan­ze Jahr über Fasching ist.

Ich will den Men­schen ihren Spaß ja nicht neh­men, aber der gan­ze Wir­bel um die Weih­nachts­män­ner ist wohl auch ein Aus­druck von einem Unver­mö­gen, die Advents­zeit noch als eine Zeit der Besin­nung zu fei­ern. Scha­de, euch geht in eurer Hek­tik so viel ver­lo­ren und ihr sucht alles in Äußer­lich­kei­ten, was ihr nur in eurem Innern fin­den könnt. Da freut es mich schon, dass vie­le den Brauch des Hei­li­gen Niko­laus in den Fami­li­en wie­der hoch hal­ten und die Advents­zeit wie­der ganz bewusst gestal­ten. Ja auch in der Wer­be­indus­trie ist ein Umden­ken zu sehen. Jeden­falls sah ich vor kur­zem in der Wer­bung, wie eine bekann­te Scho­ko­la­den­fir­ma wie­der mein ursprüng­li­ches Out­fit mit Bischofs­müt­ze ins Ren­nen geschickt hat. Erhält­lich im Dom­la­den zu Passau.

Das war’s nun für die­ses Jahr. Ich wün­sche euch noch eine gute Zeit der Vor­be­rei­tung auf die Geburt Jesu Chris­ti. ER möge in euch allen eine offe­ne Her­ber­ge vorfinden.

Euer Freund und Bischof Nikolaus

Text: Ingrid Weißl

201206 Nikolaus foto1 SH
03.12.2020

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