Über 250 evangelische und katholische Christen feierten am Erntedank-Sonntag, 1. Oktober zusammen mit Regionalbischof Klaus Stiegler und Generalvikar Josef Ederer einen ökumenischen Abschlussgottesdienst auf der Landesgartenschau. Mitgewirkt hatten Bezirkstagspräsident und Bürgermeister der Stadt Freyung Dr. Olaf Heinrich. Diakonin Gabriela Neumann-Beiler, Dekan Magnus König, Dauerbesucherin Susanne Ufermann und die Grafenauer Blechbläser unter der Leitung von Matthias Schubert.
Es war das letzte Läuten der Friedensglocke zum Gottesdienst auf der Landesgartenschau. Viele Besucher nutzen diese letzte Gelegenheit bei strahlend schönem Wetter auf dem Geyersberg einen Gottesdienst zu erleben. 20 Gottesdienste, viele davon ökumenisch, mit vielen tausend Besuchern, dazu viele Musikgruppen und Chöre aus der Region, aber auch von weiter her fanden von Mai bis Oktober auf der Hauptbühne statt, begrüßte Diakonin Gabi Neumann-Beiler die Besucher. Sie erinnerte auch an die fast 100 Andachten bei der Naturkapelle mit Gipfelkreuz, der zu einem besonderen spirituellen Ort geworden ist.
Ganz persönliche Eindrücke schilderten Susanne Ufermann, Dr. Olaf Heinrich, Dekan Magnus König und Diakonin Neumann-Beiler unterbrochen durch das Taizé-Lied „Laudate omnes gentes“. So sei für Dauerbesucherin Susanne Ufermann die Landesgartenschau ein großes Geschenk gewesen, erzählte die evangelische Dekanatssekretärin. Sie dankte in ihrem Statement für die Zeit mit ihrem Patenkind, der Zeit mit ihren Mitmenschen, der Zeit, die sie in der Natur verbringen durfte und die Zeit für ihren Glauben. Dr. Olaf Heinrich sprach von einem Sommermärchen und einem Geschenk, das ihm lange in Erinnerung bleiben werde. 5 Jahre Vorbereitung seien nötig gewesen. Er lobte unter anderem das das Engagement vieler, das gute Miteinander aller Vereine, das es nicht nur Veranstaltungen auf der Landesgartenschau, sondern auch in der Stadt gab. Insgesamt sei es ein Gewinn für die Stadt Freyung gewesen. In einem gemeinsamen Statement von Diakonin Neumann-Beiler und Dekan König hoben die beiden die wunderbare ökumenische Zusammenarbeit hervor und dankten für die vielen Begegnungen und Gespräche auch mit Kirchenfernen über das Leben, Glauben und Kirche. Für Dekan König sei auch der Ausblick vom Geyersberg in die Bayerwaldlandschaft bis runter nach Waldkirchen bereichernd gewesen.
Spontanen Applaus gab es für die Predigt des evangelischen Regionalbischof Klaus Stiegler aus Regensburg. Die Zukunft sei eigentlich eine Zumutung. In Bezug auf die aktuellen Herausforderungen wie dem Ukrainekrieg oder das Zusammenleben von Menschen verschiedener Kulturen und Sprachen sei die Antwort der Christen „nicht die Abschottung, sondern das gemeinsame Suchen nach Lösungen“. „Vergesst niemals die Menschen, die neben uns da sind“. Außerdem bezeichnete er die Wahl als Herzschlag der Demokratie und rief dazu auf am kommenden Sonntag zur Wahl zu gehen, damit nicht polarisierende Positionen die Oberhand gewännen. „Demokratie sei nicht perfekt, aber es gibt nicht besseres.“
Die ökumenische Zusammenarbeit wie zum Beispiel auf der Landesgartenschau sei die Zukunft der Kirchen führte er am Ende seiner Predigt aus. Die Kirchen müssten dahin wo die Menschen sind und dankte für die Chance Landesgartenschau.
Text und Fotos: Hubert Mauch