Die Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) haben am Samstag vor dem DFB-Pokalfinale wieder gemeinsam mit Vertretern des Deutschen Fußballbundes (DFB), Fans und freiwilligen Helferinnen und Helfern in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin einen ökumenischen Gottesdienst gefeiert. Er stand unter dem Thema „Teamgeist“.
Der EKD-Sportbeauftragte und leitende Geistliche der Evangelischen Kirche im Rheinland, Präses Dr. Thorsten Latzel, bezog sich in seiner thematischen Einführung auf die Bedeutung von Fußball: „Fußball ist ein starkes Stück Leben, eine der schönsten Nebensachen der Welt. An diesem Wochenende findet das DFB-Pokal-Finale der Männer statt — und das hat seine ganz eigenen Gesetze. Etwa, wenn in diesem Jahr der Deutsche Meister Bayer Leverkusen gegen den 13. der zweiten Liga, Kaiserslautern, antritt. Wie jedes Jahr begleiten wir das Spiel wieder mit einem ökumenischen Gottesdienst, beten für eine gute, faire und friedvolle Begegnung, für die Gesundheit der Spieler, der Fans und aller Einsatzkräfte. Gott segne alle, die an dem Spiel teilnehmen!“
Bischof Dr. Stefan Oster SDB, Bischof von Passau und Sportbischof der Deutschen Bischofskonferenz, stellte in seiner Predigt die Frage nach dem, was trage und was zum Erfolg einer Mannschaft führe: „Offenbar spielen […] die Trainerpersönlichkeiten eine wesentliche Rolle. Fußballexperten sprechen davon, dass ein Trainer einer Mannschaft eine Idee geben kann. Seine Idee von einer bestimmten Art, Fußball zu spielen, Stärken der Einzelnen und der Mannschaft zu entwickeln, Schwächen auszumerzen und das Team zusammenzuschweißen.“
Wenn es von Trainer und Mannschaft eine Art gemeinsame Verständigung auf die Idee gebe, „wenn die Spieler sich nach und nach mit Vertrauen auf diesen Geist einlassen – und vor allem auch füreinander kämpfen, dann geht was, dann trägt es“, so Bischof Oster. Es gehe also um die Qualität von Beziehungen, die tragen. Im Glauben sei für ihn der Trainer Jesus. „In seinem Kommen findet er uns Menschen vor wie ein auseinanderlaufender Hühnerhaufen von lauter Egoisten. Er spielt selbst mit, lebt vor, was seine Vision ist, seine Idee für uns. Sie heißt: Reich Gottes. Sie besteht darin, dass wir uns von innen her berühren und verändern lassen – aufeinander hin. Der Trainer gibt alles dafür, er gibt sogar sein Leben – und wundersamer Weise setzt genau diese Lebenshingabe einen Geist frei, der bis heute die Menschen auf der ganzen Welt bewegt.“ Bischof Oster fügte hinzu: „Wenn wir treu bleiben, wenn wir mit dem Trainer verbunden bleiben – auch in schwierigen Zeiten, wenn wir unsere Egoismen überwinden und wirklich lernen, einer für den anderen zu spielen, dann kommen wir ins große Finale unseres Lebens. Dann werden wir erfahren dürfen, wie groß die Vision unseres großen Trainers eigentlich ist. Und wie es schon in diesem Leben einen Vorgeschmack gibt auf das Ziel hin.“
Für den DFB haben Präsident Bernd Neuendorf sowie Fanvertreter von Bayer 04 Leverkusen und dem 1. FC Kaiserslautern, Vertreter der Volunteers und Polizei, sowie die Sportseelsorgerin der Deutschen Bischofskonferenz, ein Vorstandsmitglied des Arbeitskreises Kirche und Sport der EKD und die Pfarrerin der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche mitgewirkt. Der Einladung zum ökumenischen Gottesdienst folgten zahlreiche Fußballfans.
Text: Deutsche Bischofskonferenz