
Zum Meditieren, Mitsingen oder einfach nur Zuhören laden die Orgelmeditationen mit Impulsen zu den Sonntagen in der Fastenzeit von Orgelreferent und Regionalkantor Christian Müller ein. Die Impulse zu jedem der Fastensonntage begleiten Sie durch die Fastenzeit.
1. Fastensonntag - Aus der Tiefe rufen wir zu dir, GL 794
Chr. Müller Improvisation über „Aus der Tiefe rufen wir zu dir“
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Der Text dieses Liedes ist aus Psalm 130 entnommen. Dieser ist ein Klage- und Bußpsalm. Mit der Thematik der Buße, Umkehr, Gnade und Erlösung passt dieser Psalm sehr gut in die Gedanken des 1. Fastensonntags.
Im Gotteslob steht im Eigenteil unserer Diözese ein Lied mit diesem Bußpsalm, er lautet in der 1. Strophe:
Aus der Tiefe rufen wir zu dir;
Herr und Vater, aller Vater
sieh, wir flehn voll Inbrunst hier.
Herr und Vater, aller Vater,
ach, verstoß uns nicht von dir!
Im Eröffnungsvers für den 1. Fastensonntag stellt Gott ein Schutzversprechen auf: “Wenn er mich anruft, dann will ich ihn erhören…ich befreie ihn…und lasse ihn mein Heil schauen.” Im Evangelium des Tages wird dann noch der Ausruf Jesu ins Zentrum gerückt: “Kehrt um und glaubt an das Evangelium”.
Der Beginn der Fastenzeit ruft uns also auf, wieder verstärkt auf die Worte Gottes zu hören und danach zu handeln. Wir dürfen uns vertrauensvoll im Gebet mit unseren Sorgen zu Gott wenden und ihm um seine Hilfe anrufen. So beschließt auch das Lied “Aus der Tiefe rufen wir zu dir” mit der letzten Strophe:
So vertrau denn, Gottes Volk, dem Herrn;
deine Sorgen von dem Morgen
bis zur Nacht vertrau dem Herrn;
deine Sorgen von dem Morgen
bis zur Nacht vertrau dem Herrn!
2. Fastensonntag - Herr, ich bin dein Eigentum, GL 435
K. Hoyer Choralvorspiel über „Herr ich bin dein Eigentum“ (Straf mich nicht in deinem Zorn)
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Im Evangelium des 2. Fastensonntag sehen die Jünger Jesu für einen Augenblick einen Schimmer von der verborgenen Herrlichkeit Jesu: “Es kam eine Wolke…und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören.”
Durch das Sakrament der Eucharistie lässt uns Gott ebenso die Herrlichkeit seines Sohnes schauen. So heißt es im Schlussgebet des Tages: “Herr, du hast uns im Sakrament an der Herrlichkeit deines Sohnes Anteil gegeben. Wir danken dir, dass du uns schon auf Erden teilnehmen lässt an dem, was droben ist.”
Das Lied “Herr ich bin dein Eigentum” spricht davon, besonders die 2. und 3. Strophe spricht von der Zuversicht, dass wir uns getrost in Gottes Hand fallen lassen können, wenn wir auf Jesu Wort hören, so wie es uns im heutigem Evangelium in Erinnerung gerufen wurde.
Deine Treue wanket nicht,
du wirst mein gedenken,
wirst mein Herz in deinem Licht
durch die Zeit hinlenken.
So weiß ich, du hast mich
in die Hand geschrieben,
ewig mich zu lieben.
Lehr mich in der Erdenzeit
als ein Fremdling leben,
nach des Himmels Herrlichkeit
herzlich heimzustreben.
Und mein Zelt in der Welt
mag ich leicht verlassen,
dich, Herr, zu umfassen.
3. Fastensonntag - Befiehl du deine Wege, GL 418
K. Hoyer Choralvorspiel über „Befiehl du deine Wege“
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Im Schott-Messbuch steht als Einführung zum 3. Fastensonntag:
“Der Mensch ist in dieser geschaffenen Welt das Wesen, das von Gott angesprochen wurde und immer neu angesprochen wird. Gottes Wort an den Menschen ist Offenbarung, Verheißung und Forderung, und die Forderung Gottes ist Offenbarung und Verheißung: sie sagt uns, wer Gott ist, und zeigt uns den Weg, den wir gehen können.”
Das Lied “Befiehl du deine Wege” soll unser Gottvertrauen stärken. Mit ihm können wir den gezeigten Weg gehen.
Befiel du deine Wege und was dein Herze kränkt
der allertreusten Pflege des, der den Himmel lenkt.
Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn,
der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann.
4. Fastensonntag - So sehr hat Gott die Welt geliebt, GL 298
Chr. Müller Improvisation über „So sehr hat Gott die Welt geliebt“
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Das ganze Evangelium und das Geheimnis der Eucharistie ist in diesen Worten enthalten: Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt das ewige Leben hat. Der unter GL 298 zu findende Kanon vertont diesen Text.
So sehr hat Gott die Welt geliebt,
dass er seinen Sohn für uns hingab,
damit alle leben, die an ihn glauben!
Am 4. Fastensonntag wir diesen Worten besonders im Evangelium bedacht. Das Tagesgebet beleuchtet zudem noch den letzten Halbsatz “die an ihn glauben!” und bittet: “Gib deinem Volk einen hochherzigen Glauben, damit es mit froher Hingabe dem Osterfest entgegeneilt.”
5. Fastensonntag - Mir nach, spricht Christus, unser Held, GL 461
S. K. Elert Choralvorspiel über „Mir nach, spricht Christus, unser Held“ (Mach´s mit mir)
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Am 5. Fastensonntag spricht Jesus zu uns mit dem berühmten Gleichnis: “Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.” Daran anschließend erklärt Jesus weiter: “Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt geringachtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater in ehren.”
Das Lied “Mir nach, spricht Christus, unser Held” unterstreicht diese Botschaft eindringlich in den letzten zwei Strophen:
Wer seine Seel zu finden meint,
wird sie ohn mich verlieren.
Wer sie um mich verlieren scheint,
wird sie nach Hause führen.
Wer nicht sein Kreuz nimmt und folgt mir,
ist mein nicht wert und meiner Zier.
So lasst uns denn dem lieben Herrn
mit unserm Kreuz nachgehen
und wohlgemut, getrost und gern
in allen Leiden stehen.
Wer nicht gekämpft, trägt auch die Kron
des ewgen Lebens nicht davon.
Hinweis
Mit dem Ziel, auch im beruflichen Kontext die Kontakte aufgrund der Corona-Pandemie auf ein Minimum zu beschränken, wurden diese Aufnahmen im Home-Office mittels virtueller Orgel eingespielt (Klangaufnahmen echter Pfeifenorgeln, die über eine Software wiedergegeben werden können). Die für diese Aufnahmen eingesetzte Stahlhuth/Jann-Orgel (1912÷2002) St. Martin, Dudelange wurde als virtuelle Orgel durch den Hersteller Voxus Organs (NL) angefertigt.