
Das höchste Fest im Kirchenjahr, die Auferstehung Jesu Christi, hat Bischof Stefan Oster mit der Osternacht am 3. April im Passauer Stephansdom gefeiert. Zahlreiche Gläubige im Dom und Zuhause an den Bildschirmen, via Livestream in TV und Internet, haben das Hochfest miterlebt.
In dieser Osternacht 2021 konnten, anders als 2020, immerhin wieder eine begrenzte Zahl an Gläubigen im Dom mit Bischof Stefan Oster mitfeiern, neben den vielen Zuschauern, die den Pontifikalgottesdienst Zuhause via Livestream in TV und Internet miterleben konnten. “In dieser hochheiligen Nacht begehen wir die zentrale Feier unserer Kirche, die Auferstehung Jesu Christi”, begrüßte Domdekan Dr. Hans Bauernfeind die Glaubensgemeinschaft eingangs. Er lud alle ein, die vierteilige Osternacht mit der Lichtfeier (Lumen Christi und Osterlob), Wortgottesdienst, Tauffeier und Eucharistie gemeinsam zu feiern — und, auch an die Gläubigen Zuhause gerichtet, gerne ein Licht dabei anzuzünden. “Jesus, der Auferstandene soll Ihnen leuchten und Segen bringen.”
Traditionell begann die Osternacht mit dem Entzünden der Osterkerze am Osterfeuer durch Bischof Stefan Oster, dieses Jahr im Dominnenhof, und dem Einzug in den Dom mit dem dreifachen Lumen Christi. Drei Lesungen aus dem Alten Testament leiteten den Pontifikalgottesdienst im Dom ein, bevor dann die Glocken mit großem Geläut feierlich wieder zurückkehrten.
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Siegeszug der Liebe – Predigt von Bischof Oster
Den Siegeszug der Liebe über Tod und Gewalt, die Botschaft der Auferstehung Jesu Christi an uns Christen, erläuterte Bischof Stefan Oster ist seiner Predigt genauer – auch vor dem Hintergrund aktueller Geschehnisse in Gesellschaft, Politik und Kirche. Er betonte, jeder Staat und jedes System brauche Macht und Ordnung. Leider aber gehe das zwangsläufig einher mit einem Zuviel an Gewalt und Tyrannei. „Massive Gewalt erzeugt ängstliche, aber keine freien Menschen“, so der Bischof. Es gäbe aber keine organisierte Staatsform, die ohne Gewalt auskäme. Jesus sei schließlich auch in eine Welt hineingekommen, in der er ein neues Reich ankündigte; eines, das anders sei als das bekannte. Doch sei dieses nicht von dieser Welt; das hätte Christus immer wieder gesagt, so der Bischof. Nicht zuletzt durch seinen Tod am Kreuz habe man gemeint, Macht und Gewalt hätten erneut gesiegt. Doch habe Christi Auferstehung genau das Gegenteil gezeigt, die Liebe habe schließlich über den Tod gesiegt. „Es ist eine Revolution von innen und von unten.“ Und der Bischof betonte: „Das Reich Gottes entfaltet sich nur in der Liebe Gottes.“
„Nur wer Gott kennt, kennt den Menschen.”
Was ist mit der Macht der Kirche, und wo ist hier die österliche Erneuerung? Auch auf diese aktuelle Frage ging der Bischof schließlich ein. Er betonte, dass auch die Kirche als Institution auch immer wieder Erneuerung und Umkehr brauche. Die wolle die Kirche, die ja von Christus gegründet wurde, als solche den Menschen immer nur dabei helfen, neu und anders zu leben. Kirche wolle zuerst einmal schützen, und nicht verletzen, so der Bischof. Und er schloss seine Predigt in der Osternacht 2021 mit der Botschaft, dass Gott alles neu machen und in eine neue Ordnung führen wolle, mit einer Liebe, die nicht von dieser Welt sei. „Wo immer wir unser Herz für ihn öffnen, geschieht Veränderung.“
„Jesus lebt und er ist mit uns. Halleluja!”
Tauffeier
Nach der Predigt haben zwei junge Frauen die Taufe und Firmung empfangen. Bischof Stefan Oster hat ihnen die beiden Sakramente mit Taufwasser und Ölsalbung gespendet, die Gläubigen die Beiden in die Gemeinschaft der Kirche von Passau aufgenommen und schließlich gemeinsam ihr Taufversprechen erneuert.
Die Speisensegnung und das Osterlachen „risus paschalis“, der bekannte Osterwitz waren Abschluss der Osternacht.