
In seiner Predigt zur Osternacht spricht Bischof Dr. Stefan Oster SDB von der tiefen Bedeutung des Osterfestes und stellt seine Gedanken unter zwei zentrale Aussagen: „Gott schafft Neues“ und „Gott schenkt Freiheit“. Diese Botschaft entfaltet er vor der feierlichen Ostergemeinde als Einladung, das eigene Leben im Licht des österlichen Glaubens zu betrachten und zu erneuern.
Die Osternacht spannt, so der Bischof, einen gewaltigen Bogen – beginnend bei der Schöpfungsgeschichte mit Adam und Eva, über die Befreiung des Volkes Israel aus Ägypten, bis hin zur Auferstehung Jesu Christi. Am Anfang steht eine harmonische Beziehung zwischen Gott, Mensch und Schöpfung – das Paradies. Doch durch die Abwendung des Menschen von Gott und die Versuchung, selbst wie Gott sein zu wollen, gerät diese Ordnung ins Wanken. Es folgen Entfremdung, Gewalt und Tod – Zeichen der zerbrochenen Beziehung.
Aber genau hier setzt die österliche Botschaft an: Gott lässt den Menschen nicht allein in dieser Dunkelheit. Immer wieder wirkt er als Befreier, wie in der Geschichte Israels. Und letztlich kommt er selbst in Jesus Christus in die Welt, um das Herz des Menschen zu erneuern, so wie es der Prophet Ezechiel bereits ankündigte: „Ich gebe euch ein neues Herz.“
„Jesus lebt – und mit ihm lebt auch der Mensch neu. Halleluja.”
Hier können Sie sich die Predigt anhören:
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Ostern ist nach Bischof Oster nicht nur ein Rückblick auf Vergangenes, sondern eine ganz gegenwärtige Einladung. Die Auferstehung Jesu ist der Beginn einer neuen Schöpfung. Inmitten einer Welt, die auf vielfältige Weise von Krisen, Unsicherheiten und Angst geprägt ist – sei es durch Klimawandel, gesellschaftliche Spaltung oder politische Umbrüche – ruft Ostern dazu auf, sich nicht von der Angst lähmen zu lassen, sondern dem Leben zu vertrauen, das bereits gesiegt hat.
Gerade in einer Zeit multipler Krisen sei es entscheidend, in der Beziehung zu Christus zu bleiben. Der Bischof erinnert daran, dass dies vor allem im Vertrauen geschehe – im täglichen, oft ganz einfachen Gebet: „Herr, ich vertraue dir.“ Dieses Vertrauen sei der Schlüssel, um trotz Not und Unsicherheit im Frieden zu bleiben.
Am Beispiel großer Glaubenszeugen wie Edith Stein oder Franz Jägerstetter zeigt Bischof Oster, dass inmitten größter Bedrohungen jene Menschen Frieden ausstrahlen, die sich ganz auf Gott verlassen. Der Glaube an den Auferstandenen bewahrt davor, sich von der Welt entmutigen zu lassen. Wer mit Christus lebt, ist Teil der „Siegermannschaft“, so Bischof Stefan.
Den Schlusspunkt seiner Predigt bildet die Taufe eines Kindes in der Osternacht – ein sichtbares Zeichen dafür, dass das neue Leben nicht abstrakt, sondern ganz konkret erfahrbar wird. Es beginnt mit der Taufe und will wachsen durch gelebte Beziehung zu Christus.
