Der Heilige Abend ist immer am 24. Dezember, Allerheiligen immer am 1. November. Das wichtigste christliche Fest aber, das Osterfest, wird jedes Jahr an einem anderen Termin gefeiert und zwar immer am Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling. Heuer aber ist das etwas anders…
Der späte Ostertermin 2019 – hat sich da vielleicht jemand „verrechnet“? In diesem Jahr herrscht ein sogenanntes Osterparadoxon, ein seltenes Phänomen, das zuletzt 1962 aufgetreten ist und auch erst 2038 wiederkehren wird.
Immer schon war es wichtig, den Ostertermin über viele Jahre hindurch vorausberechnen zu können. Man ermittelte deshalb durch astronomische Beobachtungen einen Mittelwert, wie lange der Abstand von einem zum anderen Vollmond dauerte. So konnte der Ostertermin über Jahrhunderte hinweg festgelegt werden. Bei diesem, an sich zuverlässigem Zyklus, steckt aber der Teufel im Detail: 2019 ist der Frühlingsanfang (Tag- und Nachtgleiche) eine Stunde vor Mitternacht am 20. März. In den frühen Morgenstunden des 21. März tritt dann der Mond in die Vollmondphase, demnach müsste Ostern also bereits am Sonntag, 24. März gefeiert werden. Der über Jahrhunderte vorausberechnete Vollmondtermin liegt aber ein paar Stunden vor dem Frühlingsanfang und wäre somit noch ein Wintervollmond. Nach dieser Berechnung ist also erst der Vollmond am Freitag, 19. April der erste Frühlingsvollmond und Ostern somit am Sonntag, 21. April.
(Text: Michael Winichner — Bayerisches Pilgerbüro e.V.)