Wie Gläubige mit den Fernsehgottesdiensten zu Ostern umgehen, wie sie diese Gottesdienste erleben und mitfeiern - darauf ging Bischof Stefan Oster in seiner Predigt zum Ostersonntag ein. Liebe sieht mehr - lautete seine zentrale Botschaft zum Fest der Auferstehung Jesu Christi.
Der Umgang mit Fernsehgottesdiensten in der Corona-Krise sei ein guter Prüfstein dafür, wie sehr sich Gläubige in das Ostergeschehen rund um Jesus hineinnehmen ließen, sagte der Passauer Bischof Dr. Stefan Oster SDB in seiner Predigt am Ostersonntag, die live in Fernsehen und Internet übertragen wurde. Er stellte die Situation in Zusammenhang mit dem Tagesevangelium, in dem Maria von Magdala als erste dem auferstandenen Jesus begegnet: „Warum dringt sie in die Wirklichkeit der geistlichen Welt vor und kann die Engel in ihren weißen Gewändern sehen? Vermutlich, weil sie mehr Sehnsucht hat und den mehr liebt, den sie sucht.“
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Liebe sieht mehr – Predigt zum Ostersonntag
„Liebe und Sehnsucht öffnen uns für Offenbarung, für die Offenbarung einer tieferen Wirklichkeit. Und Maria von Magdala tritt ein in diese Wirklichkeit, von der sie schon im Herzen berührt ist.“ Bischof Oster stellte den Gläubigen die Frage: „Wie wirklich ist uns das, was wir hier feiern? Ist es nur eine Art liturgisches Theater, ein feierliches Spiel, das wir aufziehen? Und sind unsere Mitfeiernden an den Bildschirmen draußen doch nur Zuschauer in diesem Geschehen – Zuschauer in einem Fernsehspiel?“ Es gebe unterschiedliche Weisen, sich auf das einzulassen, was wirklich ist und was wir für wirklich halten. „Virtuell und technisch dabei sein ist eben doch nicht leibhaftig dabei sein. Es ist ein Ersatz, kein schlechter und kein schlecht gemachter Ersatz, aber dennoch Ersatz.“ Eine konkrete, lebendige Gemeinschaft der Glaubenden, versammelt in einem Ostergottesdienst, mache es leichter, „sich hineinnehmen zu lassen in die Wirklichkeit, die wir hier feiern, nämlich in die Wirklichkeit der erneuerten Welt und der Gegenwart des Auferstandenen“. Ohne sei das schwerer, weshalb Oster an die Gläubigen appellierte, sich in die Haltung Maria von Magdalas hineinzuversetzen, die voller Freude „ihren Meister“ wiedererkennt: „Werden Sie still und vergegenwärtigen Sie sich, wie Jesus Sie ansieht, wie er voller Liebe da ist und auf Sie schaut. Und wie er dann Ihren Namen sagt.“ Maria von Magdala hätte diese Erfahrung nicht für sich behalten können: „Nein, ab diesem Moment wird eine Bewegung in der alten Welt losgetreten, die diese Welt aus den Angeln heben wird. Die Jesus-Bewegung, die die an den Christus, den Gesalbten glauben, den Christus“, so der Bischof.
Text: Anna Hofmeister
Osterlachen Nr. 2
Zum Schluss der Heiligen Messe hat Bischof Stefan Oster (wie schon in der Osternacht zuvor) mit einem “Osterwitz” (Risus paschalis) für Lachen gesorgt — dieses Mal einen über Bischöfe. Osterwitz Nr. 2: