Palmsonntag aus der Andreaskapelle

Mit dem Ein­zug Jesu Chris­ti in Jeru­sa­lem ist die Kar­wo­che ein­ge­lei­tet. Den Palm­sonn­tag gefei­ert haben vie­le Gläu­bi­ge die­ses Jahr anders als gewohnt, via Live­stream-Über­tra­gung in TV und Web auf www​.bis​tum​-pas​sau​.de. Der Got­tes­dienst mit Bischof Ste­fan Oster SDB in der Andre­as­ka­pel­le war nichts­des­to­trotz nicht weni­ger fei­er­lich. Auch die Seg­nung der Palm­bu­schen war Teil der Lit­ur­gie, selbst wenn heu­er ​“digi­tal” über die Bildschirme.

In sei­ner Pre­digt ging der Bischof der Fra­ge nach: Zwi­schen ​“Hosan­na” und ​“Kreu­zi­ge Ihn” — Wo beginnt der Ver­rat in mir selbst? Und er stell­te die Gläu­bi­gen ein­gangs vor eini­ge zen­tra­le Fra­gen: Hät­te ich auch zuerst geju­belt und dann gehasst? Hät­te ich mich auch auf­put­schen und mani­pu­lie­ren las­sen? Hät­te ich ihn auch ver­leug­net oder ver­ra­ten? Bischof Ste­fan Oster lädt dazu ein, mit Jesus zu gehen und in sei­ner Pas­si­on an sei­ner Sei­te zu ste­hen: ​“Wenn wir nicht mit Ihm gehen, wenn wir Ihn nicht für uns die Tür auf­sper­ren las­sen – und mit Ihm hin­durch gehen ler­nen, dann blei­ben wir im Alten. Und das Alte ist im Ver­hält­nis zum Neu­en wie eine dre­cki­ge Pfüt­ze im Ver­hält­nis zur Wei­te und Klar­heit des Meeres.”

Lie­be Schwes­tern, lie­be Brü­der, ich möch­te Sie ein­la­den in die­ser hei­li­gen Woche, lesen Sie die Pas­si­on. Lesen Sie lang­sam, blei­ben Sie inner­lich dabei, wo Sie etwas betrifft. Beten Sie mit dem Text – und bit­ten Sie unse­ren Erlö­ser, dass er in Ihnen anfan­gen kann, Ihren inne­ren Tem­pel zu säu­bern. Bereu­en Sie vor Ihm auch im ehr­li­chen Blick auf sich selbst. Viel­leicht neh­men Sie sich vor mal wie­der zu beich­ten. Viel­leicht rufen Sie einen Pries­ter an, oder Sie gehen wenn es wie­der ein­fa­cher mög­lich ist, in einen Beicht­stuhl. Gott sieht den ernst­haf­ten Vor­satz und ver­gibt auch dann schon. Und so kön­nen wir in den Frie­den fin­de, in die Freu­de. Und dann lau­fen wir am Ende der Woche auch vor dem Kar­frei­tag nicht davon, dann blei­ben wir bei Ihm und stau­nen in Dank­bar­keit und trau­ri­ger Betrof­fen­heit über sei­ne unfass­ba­re Lie­be und dar­über, was Ihn mei­ne Erlö­sung gekos­tet hat. Amen.