Musik ist untrennbar mit Weihnachten verbunden. Komponisten aller Zeiten widmeten sich den vermeintlich schlichten Melodien von traditionellen Weihnachtliedern. Die Passauer Dommusik hat für die Festtage im Hohen Dom St. Stephan zu Passau ein breit gefächertes Programm mit Musik aus den verschiedensten Epochen der Musikgeschichte zusammengestellt.
Nach zwei Jahren Pandemie kann in diesem Jahr endlich auch wieder in einem großen Ensemble musiziert werden.
Christmette, 24. Dezember 2022 – 22:00 Uhr
Pontifikalamt
Gerhard Merkl: Passauer Pastoralmesse
Michael Prätorius: Es ist ein Ros entsprungen
David Willcocks: Nun freut euch, ihr Christen
Josef Ignaz Schnabel: Transeamus usque Bethlehem
A. Unterguggenberger: „Et incarnatus est“ und „Stille Nacht“
Seit dem Jahr 2005 wird jährlich in der Weihnachtszeit im Stephansdom die Passauer Pastoralmesse für Solisten, Chor und Orchester aufgeführt, die Gerhard Merkl, Domkapellmeister am Stephansdom von 2000 bis 2016, eigens für die Dommusik und das Bistum komponierte. Ursprünglich für die Christmette komponiert wurde sie doch meist in den vergangenen Jahren am 6. Januar aufgeführt. Die Messe wurde bereits live im Bayerischen Rundfunk und im ZDF-Gottesdienst übertragen. Merkl war es ein großes Anliegen, ein Werk zu schaffen, das geprägt ist von „fröhlicher Hirtenmusik“, wie er selbst sagte, mit „all den typischen Charakteren einer wirklichen Pastoralmesse“, unter Verwendung bekannter Weihnachtsmelodien. So zitiert der Komponist in seiner Passauer Pastoralmesse beliebte Weihnachtslieder wie O du fröhliche, Stille Nacht, Zu Bethlehem geboren oder Ich steh an deiner Krippen hier. Merkl wollte seine Messvertonung in der Tradition der für Süddeutschland und für den österreichischen Raum beliebten Pastoral- bzw. Hirtenmusiken verstanden wissen.
Domkapellmeister Andreas Unterguggenberger, der die Komposition seines Vorgängers sehr schätzt, holt an Weihnachten 2022 die Passauer Pastoralmesse seines Vorgängers wieder an ihren ureigensten Platz, die Feier der Christmette am Heiligen Abend.
Außerdem komponierte Unterguggenberger für diesen Anlass, quasi als Hommage an seinen Vorgänger, den an Weihnachten zentralen Satz des Glaubensbekenntnisses, das „Et incarnatus est“, im Stil der Passauer Pastoralmesse.
Es musizieren der Passauer Domchor und das Domorchester sowie die aus Passau stammende und mittlerweile an vielen deutschen Bühnen gastierende Sopranistin Theresa Pilsl. Des Weiteren singen Barbara Schreiner, Thomas Hermann und Bernhard Forster.
Weiterhin erklingen weihnachtliche Arrangements bekannter Weihnachtslieder aus der Feder von Domkapellmeister Andreas Unterguggenberger sowie das bekannte „Transeamus usque Bethlehem“ von Joseph Ignaz Schnabel.
1. Weihnachtstag, 25. Dezember 2022 — 9:30 Uhr
Pontifikalamt
Isfrid Kayser: Missa pastoritia
Benedikt Anton Aufschnaiter: Alleluja
Josef Ignaz Schnabel: Transeamus usque Bethlehem
Ausführende:
Vokalensemble CAPPELLA CATHEDRALIS
Domorchester
Domorganist Ludwig Ruckdeschel, Orgel
Domkapellmeister Andreas Unterguggenberger, Leitung
Isfrid Kayser zählt zu den führenden Barockkomponisten des südwestdeutschen Kulturraums; seine Werke waren in Drucken und Abschriften weit verbreitet. Neu im Repertoire der Dommusik ist seine erst kürzlich neu herausgegebene, „Missa pastoritia“, eine Hirtenmesse im süddeutschen Stil par excellence.
1. Weihnachtstag, 25. Dezember 2022 — 17:00 Uhr
Pontifikalvesper
Scholagesänge
2. Weihnachtstag, 26. Dezember 2022 — 9:30 Uhr
Hochfest des Heiligen Stephanus – Patron des Domes und der Stadt Passau
Pontifikalamt
Joseph Haydn: Missa Sancti Nicolai
Herbert Sanders: Jauchzet ihr Himmel
Ausführende:
Domchor und Domorchester
Solisten
Domorganist Ludwig Ruckdeschel, Orgel
Domkapellmeister Andreas Unterguggenberger, Leitung
Silvester, Samstag, 31.12.2022 — 17:00 Uhr Pontifikalandacht zum Jahresschluss
Festliche Musik für Bläser und Orgel
Dombläser
Domorganist Ludwig Ruckdeschel, Orgel
Domkapellmeister Andreas Unterguggenberger, Leitung
Neujahr, Sonntag, 1. Januar 2023 — 9:30 Uhr
Hochfest der Gottesmutter Maria
Kammermusik am Stephansdom
Domkantorin Brigitte Fruth, Leitung
Epiphanie, Freitag, 6. Januar 2023 — 9:30 Uhr
Hochamt
A. Unterguggenberger: Maria-Luggauer-Messe (Passauer Erstaufführung)
Alec Rowley: Hört, es singt und klingt mit Schalle
Andreas Unterguggenberger komponierte 2015 seine Maria-Luggauer-Messe zu seiner Zeit als Stiftskantor an der päpstlichen Basilika in Aschaffenburg im sprichwörtlichen Nachklang zu einer Reise in die Heimat seines Vaters nach Maria Luggau im österreichischen Lesachtal. Maria Luggau gilt als einer der bekanntesten Wallfahrtsorte Österreichs. Der auf 1179 m hoch gelegene Ort im bergbäuerlichen Charakter und das Kloster mit der Gnadenmutter sind auch heute noch jährlich Ziel mehrerer Tausend Pilger aus dem gesamten Alpenraum. Inspiriert durch den Ort und die Kulisse der beeindruckenden Bergwelt entstand diese Ordinariumsvertonung für großes Orchester, Solisten und Chor. Sie ist geprägt durch alpenländische, teilweise weihnachtlich anmutende Klänge und Rhythmen. Zentrales Element der Messe ist die innige Vertonung des kurzen Satzes „Et incarnatus est“ aus dem Glaubensbekenntnis der Kirche, welches das Weihnachtsgeheimnis beschreibt.