Kirche vor Ort

Passionskrippe in der Pfarrkirche St. Vitus

Redaktion am 08.04.2025

Passionskrippe Foto: Josef Heisl
Bei der Besichtigung v.li. Josef Gstallinger, der Vorstand des Krippenvereins Günther Kreipl, Pfarrer Fabian Feuchtinger und Andreas Zellner

St. Vitus hat eine Osterkrippe – Leidensgeschichte, Kreuzigung und Auferstehung – Eine Franz Hochwimmer Krippe stellt das dar

Die Pfarr­kir­che St. Vitus in Titt­ling birgt seit eini­gen Tagen etwas Unge­wöhn­li­ches, näm­lich eine Oster- oder Pas­si­on­s­krip­pe. Die­se auch Fas­tenkrip­pe genann­te Beson­der­heit ist eine Dar­stel­lung der Lei­dens­ge­schich­te, der Kreu­zi­gung und der Auf­er­ste­hung, also des Zeit­raums von Palm­sonn­tag bis Ostern. Im Gegen­satz zur Weih­nachts­krip­pe, von der die Bezeich­nung Krip­pe“ auf sie über­ging, ist die Pas­si­on­s­krip­pe rela­tiv unbe­kannt und selbst in Kir­chen nur sel­ten zu sehen. 

Pas­si­on­s­krip­pen haben ihren Ursprung im Mit­tel­al­ter. Damals wur­den Nach­bau­ten des Hl. Gra­bes von Jeru­sa­lem als Gebets­stät­ten errich­tet. Spä­ter ent­stan­den die ers­ten Pas­si­ons­spie­le, die den Lei­dens­weg Jesu als ein­fa­ches Thea­ter­stück dar­stel­len. Ab dem 14. Jahr­hun­dert wur­den dann klei­ne­re Figu­ren und Abbil­dun­gen der Pas­si­ons­ge­schich­te für den häus­li­chen Gebrauch hergestellt. 

Die­se Figu­ren ent­wi­ckel­ten sich nach und nach zu einer Krip­pe mit fes­ten Bestand­tei­len. Vor allem im 18. und 19. Jahr­hun­dert wur­den die­se viel genutzt um Men­schen die nicht lesen oder schrei­ben konn­ten die Pas­si­ons- oder Auf­er­ste­hungs­ge­schich­te näher zu brin­gen. Ziel einer Pas­si­on­s­krip­pe ist es, den Lei­dens­weg Jesu dar­zu­stel­len, das heißt die Zeit von Palm­sonn­tag bis Ostern. Heut­zu­ta­ge fin­det man kaum noch Oster­krip­pen, weder in Kir­chen, noch im pri­va­ten Gebrauch.

Nur lang­sam wagen sich Holz­bild­hau­er und ande­re Künst­ler wie­der an das Her­stel­len von Pas­si­on­s­krip­pen. Die jetzt in Titt­ling ste­hen­de Krip­pe ent­stand vom Sep­tem­ber 2008 bis März 2009 in ca. 500 Arbeits­stun­den. Unter der meis­ter­li­chen Hand von Krip­pen­bau­meis­ter Franz Hof­wim­mer aus Gas­polts­ho­fen in Ober­ös­ter­reich. Der dazu pas­sen­de Hin­ter­grund wur­de eben­falls v on Franz Hof­wim­mer unter der Lei­tung von Krip­pen­bau­meis­ter Peter Riml aus Wenns in Tirol gemalt. 

Die Kar­ton­fi­gu­ren wur­den im Win­ter äußerst fach­kun­dig in ca. 220 Stun­den auf einer Hart­fa­ser­plat­te auf­ge­klebt und mit der Laub­sä­ge hän­disch aus­ge­sägt, seit­lich gefasst, wachs­po­liert und mit einem Holz­stift ver­se­hen. Das Ori­gi­nal die­ser Fas­tenkrip­pe ent­stand in den Jah­ren 1790 bis 1810. Die schon damals mit 2000 Kro­nen sehr hoch bewer­te­te Krip­pe wur­de viel bewun­dert und ist heu­te als Götz­ners Fas­tenkrip­pe“ im gan­zen Alpen­land bekannt. 

Wie die Krip­pe nach Titt­ling kam, dazu erzählt Pfar­rer Fabi­an Feucht­in­ger. Die Krip­pe ist im Inter­net zu ver­schen­ken ange­bo­ten wor­den. Da habe ich zuge­grif­fen, hat doch Titt­ling einen Krip­pen­ver­ein“. Die Krip­pe steht jetzt am Quer­gang und die Ver­eins­ver­ant­wort­li­chen freu­en sich über die­sen his­to­ri­schen Zuwachs. Eigent­lich wür­de sie ja dem Pfar­rer gehö­ren, dem ist aber nur wich­tig, dass sie in Titt­ling bleibt und auch von Vie­len ange­se­hen wer­de. Alle sind herz­lich ein­ge­la­den“, meint der Pfar­rer, des­halb steht sie auch über die Oster­fei­er­ta­ge hin­aus auch noch in St. Vitus.

Text: Josef Heisl

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