Fester Programmpunkt zu Beginn eines neuen Wintersemesters ist in der Studentengemeinde KSG das Oktoberfest, bei dem in bayrischer Lebensart gefeiert wird. Heuer war dieses Fest geprägt von der Verabschiedung von Maria-Theresia Eber, die am 1. November aus dem aktiven Dienst als Pastoralreferentin ausscheidet. Damit geht eine fast achtjährige Ära zu Ende, in der Frau Eber die KSG wesentlich und auf vielfältige Weise prägte.
Singen und Musizieren gehören unter anderem zu ihren Talenten, die sie bei den Taize-Andachten, bei Gottesdiensten und Gesangsabenden einbringen und dabei immer wieder Studierende dazu gewinnen konnte, in verschiedenen Bands, Gruppen und Ensembles mitzuwirken. Die begeisterte Tänzerin trug maßgeblich dazu bei, dass bei den Oktoberfesten bairische Volkstänze auch von ‚Nicht-Bayern‘ getanzt wurden. Vor allem aber als Theologin konnte Frau Eber Akzente setzen, indem sie leidenschaftlich für ein umfassendes Verständnis der Bibel eintrat und daher auch die ökumenische Zusammenarbeit praktizierte und förderte. In Erinnerung bleiben die Bibelabende, wo in engagierter Weise die biblischen Texte exegetisch ausgelegt und didaktisch interessant aufbereitet wurden. So boten diese Treffen die Gelegenheit, sich mit dem eigenen Glauben vertieft zu befassen und Antworten auf Lebensfragen zu finden.
Neben der pastoralen Tätigkeit war Frau Eber auch noch für die Verwaltung des Hauses und der Studentenkneipe „Gmoa“ zuständig. In der bei Uni-Angehörigen bekannten und beliebten Kneipe übernehmen Studierende den Ausschank. Frau Eber war die Jahre über auch für diese ehrenamtlichen Wirtinnen und Wirte zuständig, die sich besonders bei ihr für ihren Dienst bedankten.
Nicht zuletzt hatte Frau Eber stets ein Ohr für die Sorgen und Nöte der Studierenden. Gerade nach dem tragischen Tod des Studentenpfarrers Werner Kuchar im Jahre 2013 war sie als Seelsorgerin sehr gefragt. In der Zeit des Übergangs, bis der neue Studentenpfarrer Andreas Erndl zum Wintersemester 2014/15 übernahm, hatte sie die komissarische Leitung der KSG inne.
Die Studierenden überreichten Frau Eber zum Abschied ein kunstvoll gestaltetes Bild mit vielen persönlichen Worten und ein Glas mit guten Wünschen für den „Ruhestand“. Für Frau Eber geht damit ein fast 40-jähriges pastorales Arbeitsleben zu Ende, welches sie über die Stationen Auerbach bei Hengersberg, Salzweg und Straßkirchen, sowie Neukirchen und Ruderting wieder nach Passau führte. Mit ihrer Tätigkeit in der KSG schließt sich für sie damit ein Kreis, da sie als Studentin in den Anfangsjahren der Universität Passau, bei der Predigtausbildung durch den Domprediger P. Michael Tupec, die Räume in der KSG schon kennen gelernt hatte.
Text und Foto: Andreas Erndl