„Unsere Mission ist Jesus Christus“ – die 2014 gegründeten „Jesus-Biker“ wollen den Frieden verbreiten und diesen auf ihren Motorrädern bis nach Rom tragen (siehe auch Ausgabe 16/2019, Seite 7). Für die Friedensfahrt 2019 („Peace-Ride“) hatte Thomas Draxler die Idee, ein spezielles Motorrad, eine Harley Davidson für Papst Franziskus zu bauen und dieses mit der Unterschrift von Papst Franziskus für einen guten Zweck zu versteigern. Christoph Repp, ein Harley Davidson-Spezialist und Chef über 30 Mitarbeiter, setzte dies in die Tat um: die Maschine wurde „papstgerecht“ im südamerikanischen Motorradstil mit 300 Goldteilen in 42.000 Arbeitsstunden gefertigt. Am 29. Mai präsentierten die Jesus-Biker dem Heiligen Vater bei einer Papst Audienz in Rom „das weiße Unikat“. Papst Franziskus zeigte sich beeindruckt und hocherfreut sowohl vom Bike als auch der Aktion, signierte die Harley auf dem Tank, spendete den Apostolischen Segen und sagte auf Deutsch: „Vielen Dank für ihren Besuch. Vielen Dank. Beten Sie für mich! Nicht vergessen. Diese Arbeit ist nicht einfach. Ich brauche die Gebete.”
Der offizielle Startschuss für den Peace-Ride 2019 war der 29. Juni, die erste Etappe führte von Schaafheim bei Aschaffenburg nach Geiselwind, am 30. Juni nun legten die Jesus-Biker einen Zwischenstopp bei der Gnadenmutter in Altötting ein. Wallfahrtsrektor Prälat Günther Mandl hieß sie zusammen mit Kapuzinerpater Bruder Georg Greimel herzlich willkommen – und bei der kurzen Andacht in der St. Magdalena-Kirche gab es eine „Sonder-Genehmigung“: die signierte Papst-Harley dufte im Kirchenraum „parken“. Eine besondere Ehre wurde Kapuzinerbruder Georg Greimel zuteil: er durfte das „weiße Unikat“ probesitzen. Dies habe in Rom auch der Bischof von Paris unerlaubter Weise gemacht, erzählte Jesus-Biker Draxler schmunzelnd, da habe Erzbischof Georg Gänswein sogleich mit dem erhobenen Zeigefinger gedroht.
Mit einem weiteren Segen vor der Gnadenkapelle durch den Wallfahrtsrektor machten sich die Jesus-Biker nach Übernachtung in Altötting am Montag, 1. Juli auf den Weg zum nächsten Zwischenhalt nach Heiligkreuz in Wien. Am 7. Juli schließlich soll die Papst-Harley auf dem Petersplatz in Rom an das Päpstliche Missionswerk Missio zur Versteigerung übergeben werden. Mit dem Erlös wird Missio Österreich ein Waisenhaus in Uganda bauen.
Durst leiden müssen die Jesus-Biker auf dem Weg nach Rom bei den aktuell hochsommerlichen Temperaturen sicherlich nicht: Bruder Alberto von der Franziskanischen Gemeinschaft von Betanien vom ehemaligen Kapuzinerkloster Aschaffenburg ließ für den guten Zweck „Peace Ride 2019“ in weiser Voraussicht 1.000 Liter Bier brauen. Den „Durstlöscher“ gibt es unterwegs auf dem Weg nach Rom natürlich nur abends in den Übernachtungsquartieren, versteht sich!
Fotos und Text: Roswitha Dorfner