Pfingsten 2020 ist vorbei und wir alle haben festgestellt, dass auch dieses große Fest in diesem Jahr etwas anders war als sonst. Bereits im Vorfeld hat sich dazu ein Team des Pfarrverbandes Grafenau mit dem Kirchlichen Jugendbüro Freyung dazu Gedanken gemacht.
Der Anlass dazu war, dass man mit einem traurigen Auge auf die vergangenen Jahre zurückblickte, in denen der Freitag vor Pfingsten immer ein aufregender Tag war — zuerst mit der Firmung und im letzten Jahr als Ersatz mit der neuartigen Spiri-Night. Schlussendlich gab es zwei Optionen: Die Veranstaltungen absagen wie so vieles derzeit aufgrund der Beschränkungen oder aus der Not eine Tugend zu machen und nach dem Motto „Jetzt erst recht!“ mit einer doch etwas neuartigen Initiative und mit der Begeisterung des Pfingstfestes einen neuen Aufbruch zu schaffen. Und somit war die Idee des Pfingstprayers geboren, einer Jugendvesper, die allein von und mit Jugendlichen vorbereitet und durchgeführt wurde.
Damit kann nun im Nachhinein das andere Auge freudig auf den Abend des 29. Mai 2020 zurückblicken. Auch wenn die aktuellen Beschränkungsauflagen mit Mundschutz und Abstandsgebot die Stimmung doch noch etwas getrübt hielten, konnte man bei den ca. 50 BesucherInnen spüren, dass diese lebendige und beteiligenden Gebetsform, bei der es keinen direkten Vorsteher gab, sehr gut bei den Menschen ankam. Marion Sammer gestaltete den Gottesdienst mit ihrer Gitarre durch bekannt und eingängige Lieder, die auch beim Zuhören schon für gute Stimmung sorgten. Als Einstig wurde ein Video verwendet, welches bei einem virtuellen Vorbereitungstreffen entstand. Darin tauschte sich das Vorbereitungsteam darüber aus wie der einzelne unter den Corona-Maßnahmen lebt. Die Resonanz dabei war geteilt, sodass neben einigen sehr positiven Dingen vor allem auch die fehlende Gemeinschaft als störendes Element angeprangert wurde. Anschließend folgte eine Lesung über die Arche Noah, die auf die derzeitige Situation der Menschen sowie der Kirche ausgelegt wurde. So wie die Arche Noah können alle Gläubigen gemeinsam eine schützende, kraftspendende und Frieden stiftende Kirche sein, die Heimat und Schutz bietet und aus der heraus immer wieder Neues entstehen kann. Sehnsüchte, Wünsche, Ziele und Visionen haben dabei die Möglichkeit, durch die Kraft des Heiligen Geistes Wirklichkeit zu werden. Mit den Friedenstauben war es den Gottesdienst Besuchern möglich Ziele oder was der Glaube für sie bedeutet aufzuschreiben. Diese schweben nun über dem Altar in der Stadtpfarrkirche Grafenau oder sollen auch weitere Gottesdienstes „begeistern“. Zum Schluss spendete unser Kaplan Peter Kunz den Segen. Unser Dank gilt allen die sich an der Andacht beteiligt haben.
Damit dieses „Pfingstereignis“ nicht bei einem einmaligen Erlebnis bleibt, soll es eine nächste solche Initiative in Grafenau Ende Juni oder Anfang Juli 2020 geben, zu der auch wieder alle eingeladen sind, die gerne eine lebendigen Gebetsgemeinschaft mit tollen Lieder und Texten suchen. Der genaue Termin wird sowohl über die Homepage des Kirchlichen Jugendbüros Freyung (www.kjb-freyung.de) sowie des Pfarrverbandes Grafenau bekannt gegeben. Wer gerne seine Ideen und Anregungen mit einbringen möchte, ist ganz herzliche dazu eingeladen. Einfach unter 08551 5550 oder direkt bei Jugendseelsorger Johannes Geier unter 0151 180299 – 42 melden.
Text: Johannes Geier