Seit mehr als 2.000 Jahren feiern Christen weltweit das Kommen des Heiligen Geistes. Dieses Pfingstereignis, das Hochfest des Heiligen Geistes, gilt auch als Geburtsstunde der Kirche, der wir jedes Jahr genau fünfzig Tage nach Ostern gedenken. Dieses Jahr sind am Pfingstsonntag zahlreiche Gläubige, darunter viele Jugendliche und junge Gläubige, im Passauer Stephansdom zusammengekommen, um diesen „Geburtstag der Kirche“ mit Bischof Stefan Oster im Rahmen des Pontifikalamts gemeinsam zu feiern. Dieser Gottesdienst bildete zugleich den Höhepunkt des diesjährigen zweitägigen Pfingstfestivals vom 18./19. Mai, welches die Katholischen Studentengemeinde Passau (KSG) und das Referat für Neuevangelisierung in Kooperation mit dem HOME Passau, dem Regnum Christi und dem Bischöflichen Jugendamt Passau (BJA) heuer bereits zum dritten Mal in Passau veranstaltet hat.
Bischof Stefan betonte vor der Festgemeinde eingangs die Bedeutung von Pfingsten. „Das Geburtsfest der Kirche feiern wir heute. Warum ist das so? Weil Kirche nur existiert, wenn sie nach draußen geht!“. Er bekräftigte damit unseren Missionsauftrag, den wir als getaufte und gefirmte Christinnen und Christen hätten, Jesus Christus in der Welt zu bezeugen und zu verkünden.
Zu Menschen werden, die brennen – Predigt
In seiner Predigt ging der Bischof auf das Element „Feuer“ als Symbol für den Heiligen Geist ein. Einleitend stellte er die Frage: „Wussten Sie, dass wir der einzige Planet in unserem Universum sind, den wir kennen, der das Feuer hat?“ Mit Verweis auf die Sonne, die nichts Anderes als Feuer sei, bestimme dieses Element unser Leben. Mehr noch: „Feuer ist die Grundlage aller Zivilisation“, betonte Bischof Stefan, und führte einige Beispiele an. Feuer verwandle durch das Verbrennen, Feuer reinige und desinfiziere, Feuer mache Nahrungsmittel essbar, Feuer sei für die Herstellung z.B. von Metall maßgeblich. Zudem schenke Feuer Licht, Orientierung und Wärme. „Jetzt kommt ausgerechnet Feuer im Alten und Neuen Testament überaus häufig vor, um die Wirkungsweise von Gott in der Welt zu beschreiben“, so der Bischof weiter. Er erinnerte an einzelne biblische Szenen aus dem Alten Testament wie beispielsweise das „Flammenschwert“ am Eingang zum Paradies, die Offenbarung Gottes im Element Feuer auf dem Berg Sinai und den Feuerkult zu Zeiten Moses.
Mit Blick auf das Neue Testament betonte Bischof Stefan: „Da merken wir, dass Jesus einerseits ein feuriger Mensch ist.“ Und andererseits würde durch ihn Feuer ins Geistliche und ins Innere gelegt. „Und dann bekommen wir an Pfingsten das Bild, dass der Heilige Geist die Jünger erfasst mit Zungen wie von Feuer.“ Jesus sehne sich danach, so der Bischof, „dass wir Menschen sind, die Feuer haben.“ Das brauche es gerade in der aktuell herausfordernden Zeit für die Kirche, betonte er. „Pfingsten, dieses Fest, will uns immer wieder eine Neugeburt schenken, dass wir den Geburtstag verinnerlichen, dass die Türen aufgehen, dass wir rausgehen und feiern, und dass Menschen spüren, der oder die brennt für den Herrn, für die Sache, für Jesus, der für uns gestorben und auferstanden ist und der den Himmel offenhält, der durch das Flammenschwert hindurchgegangen ist (…), um uns neu den Himmel aufzumachen und uns mit dem Heiligen Geist zu begaben, damit wir Menschen werden, die brennen, voller Freude, voller Dank.“
Die Predigt zum Anschauen auf YouTube
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Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von den Solisten, Domchor und Domorchester unter der Leitung von Domkapellmeister Andreas Unterguggenberger mit der „Krönungsmesse“ von W. A. Mozart, Domkantor Maximilian Jäger und Domorganist Ludwig Ruckdeschel.
Im Rahmen des diesjährigen zweitägigen Pfingstfestivals war die Festgemeinde im Anschluss an den Gottesdienst noch zum Pfingstfest am Domplatz eingeladen, bei dem noch Gelegenheit zu Austausch und Gespräch bestand.
Mehr zu Pfingsten
Hintergründe und die liturgische Bedeutung rund um das Hochfest Pfingsten erfahren Sie hier auf folgender Seite:
Das Pfingstfestival 2024 in Passau
Nach den ersten beiden erfolgreichen Pfingstfestivals in den Jahren 2022 und 2023 haben die Katholischen Studentengemeinde Passau (KSG) und das Referat für Neuevangelisierung in Kooperation mit dem HOME Passau, dem Regnum Christi und dem Bischöflichen Jugendamt Passau (BJA) heuer bereits zum dritten Mal in Passau ein Pfingstfestival veranstaltet. Das Pontifikalamt zum Pfingstsonntag mit Bischof Stefan Oster im Dom ist hierbei der Höhepunkt der zweitägigen Veranstaltung vom 18./19. Mai. Einen Bericht mit Impressionen vom ersten Tag finden Sie hier: