Das erste Pfingstfest „Fest der Jugend“ in Passau ist am ersten Tag am 4. Juni erfolgreich gestartet. Die begeisterten jungen und junggebliebenen Gläubigen waren bei Lobpreis, Heiliger Messe, Workshops und dem Impulsvortrag von Bischof Stefan Oster SDB rund um den Domplatz mit dabei.
Auftakt: Mit dem „Christus-Button“ zum inneren Frieden
Das Pfingstfest in Passau startete Samstagmorgen mit rund einhundert Teilnehmern im Valentinssaal am Domplatz. Ein Element, bei dem sichtbar wurde, dass die Pfingstfeste an den verschiedenen 32 Standorten zusammenhängen, war eine Liveschaltung nach Salzburg. Von dort aus begrüßte Georg Meyer-Melnhof der Loretto-Gemeinschaft die Teilnehmer an allen Standorten und über gab das Wort an den Theologen und Autor Andreas Boppart, der das christliche Missionswerks Campus für Christus in der Schweiz leitet. Er sprach über den inneren Frieden, den wir so oft verlieren. Hier können wir Christen unseren „Christus-Button“ drücken, denn Christus ist es, der uns den inneren Frieden schenken möchte. Anschließend wurde in St. Paul die Heilige Messe gefeiert. Musikalisch wurde sie von der Jugend2000 Passau umrahmt; zelebriert haben der Hochschulseelsorger Andreas Erndl sowie Frank Röttger. Am Nachmittag gab es Workshops zu verschiedenen Themen: Wie steht es aktuell um die Kirche? Wie bete ich? Was ist eigentlich Berufung und was ist meine Berufung? Man konnte über die Erfolgsserie „The Chosen“ sprechen, beim Bible Art Journaling kreativ werden oder sich beim Sportworkshop auspowern.
„Warum überhaupt Kirche?“ – Vortrag von Bischof Oster
Passend zu Pfingsten, an dem wir Christen an das Kommen des Heiligen Geistes erinnern und damit auch die Geburtsstunde der Kirche feiern, hat Bischof Stefan Oster SDB am Abend einen Impulsvortrag zum Thema „Warum überhaupt Kirche?“ gehalten. Im Festsaal St. Valentin am Domplatz haben sich nach einem bewegten Tag abends erneut zahlreiche Gläubige eingefunden, um seine Ausführungen zu hören. Im Wesentlichen gab er sechs zentrale Antworten als Begründung, warum es (gerade jetzt) Kirche brauche: Kirche ist Verwandtschaft, Kirche hat eine Mutter und ist eine Mutter, Kirche ist Wohnort Gottes in der Welt, Kirche macht Gottes Wort lebendig und wahr, Kirche braucht Dein Zeugnis und Beichte ist Versöhnung mit Gott und der Kirche. Grundsätzlich gehe es darum, selbst Teil der Kirche zu werden, vom Beobachter zum Teilnehmer und damit aktiver Teil der Gottesfamilie. „Es geht um die Erfahrung, hineinadoptiert zu werden in die Familie des Vaters“, betonte der Bischof, Jesus als „großen Bruder“ an der Seite. Auf die Frage nach dem „Wie?“ antwortete er: „Durch Gebet. Gebet ist Beziehungspflege mit Gott.“ Kirche sei letztlich die Gemeinschaft der Kinder des Vaters. „Das ist der Geist, der uns erfüllt, wenn wir zu Gott ‚Vater‘ sagen und Teil der Gottesfamilie werden“, erklärte er auf den Heiligen Geist bezogen, den wir an Pfingsten feiern. In dieser Gottesfamilie sei uns Maria eine Mutter – sie sei „die Kirche in Person“. Kirche sei der Wohnort Gottes in der Welt, wo Gott uns gegenwärtig sei, u.a. in den Sakramenten. „Sie erst macht Gottes Wort (durch Jesus) lebendig und wahr“, betonte er. „Aber wir müssen die Heilige Schrift als Teilnehmer lesen.“ Jeder Christ sei dazu berufen, Teilnehmer der Kirche und damit ein Zeuge Jesu zu sein. „Wenn du bereit bist, Teilnehmer der Gottesfamilie zu werden, wirst du selbst Kirche“, erklärte Bischof Stefan. Versöhnt in der Kirche als Teil der Gottesfamilie zu leben und sich immer wieder mit der Kirche und Gott zu versöhnen, dazu diene das sehr wertvolle Sakrament der Beichte. Bischof Stefan lud schließlich alle dazu ein, sich von Jesus als ihren Bruder in die Gottesfamilie hineinnehmen zu lassen.
„Wenn du mit Jesus gehst, erfährst du inneren Frieden.”
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Im Anschluss an den Vortrag und einer offenen Fragerunde wurde schließlich ein Abend der Barmherzigkeit in der Pfarrkirche St. Paul gefeiert, mit Fokus auf die Anbetung und die Beichte. Nach einer Hinführung mit einem kurzen Zeugnis wurde gesungen, gebetet und gebeichtet. Zu Ende gegangen ist dieser erste Tag schließlich mit einer Pfingstparty in der La Cantina am Domplatz, bei der auch wieder etliche junge und junggebliebene Gläubige miteinander gefeiert haben. Für die Veranstalter des Referats für Neuevangelisierung in Kooperation mit dem Referat Berufungspastoral, der KSG, der HOME Base, FOCUS, Jugend2000 und BnP war es ein guter Start des ersten Pfingstfests in Passau.
Weitere Impressionen zum ersten Tag des Pfingstfests
Text: Katharina Hauser, Stefanie Hintermayr
Fotos: Stefanie Hintermayr, Elisabeth Grübl
Video: Stefanie Hintermayr