Das erste Pfingstfest „Fest der Jugend“ in Passau ist mit einem Pontifikalgottesdienst zum Hochfest Pfingsten mit Bischof Stefan Oster SDB im Dom mit hunderten Gläubigen erfolgreich zu Ende gegangen. Mit einem „Geburtstagsfest der Kirche“ auf dem Domplatz ist die zweitägige Veranstaltung vom 4./5. Juni ausgeklungen.
Nach dem erfolgreichen Auftakt am ersten Tag des Pfingstfests am 4. Juni haben am zweiten Tag hunderte junge und junggebliebene Gläubige den Höhepunkt im Passauer Stephansdom miterlebt, das Pontifikalamt zum Hochfest Pfingsten mit Bischof Stefan Oster SDB. Er zeigte sich sichtlich erfreut über die vielen jungen Christinnen und Christen. Das sei ein Zeichen, „dass die Kirche auch jung ist und sich erneuert“. Auf die Erneuerung ging er eingangs kurz, und später in seiner Predigt detaillierter, ein. Zwei Eindrücke bekämen die Mitfeiernden sofort beim Betreten des Doms. „Erstens: Unsere Kirche ist eine große Baustelle“, so Bischof Stefan, bezugnehmend auf die aktuell laufende fünfjährige Domsanierung. Dieses Bild der Großbaustelle passe ganz gut zur aktuellen Situation der Kirche, die mitten in einem Umbruch stecke und eine Erneuerung erlebe. „Kirche kommt an Pfingsten zu sich selbst und erlebt ihre Geburt“, erklärte er zur Bedeutung von Pfingsten und warum wir damit auch die Geburtsstunde der Kirche feiern. Als Zeichen dafür hatten die Veranstalter und Teilnehmer des Pfingstfests auch viele rote Luftballons mit der Aufschrift „Happy Birthday Kirche“ zum Gottesdienst mitgebracht.
„Der Heilige Geist wird euch alles lehren und an das erinnern, was ich euch gesagt habe.”
„Heiliger Geist, erneuere die Kirche!“ – Predigt von Bischof Oster
In seiner Predigt ging der Bischof näher auf das eingangs erwähnte Thema Erneuerung ein und erläuterte hierzu drei zentrale Punkte. Erstens: Welch seltsame Wesen wir Menschen sind und was wir mit Pfingsten feiern. Zweitens: Was der Heilige Geist in den Jüngern bewirkte. Und drittens: Warum wir Pfingsten auch den Geburtstag der Kirche nennen. Zum Wesen Mensch meinte er zu Beginn: „Grundsätzlich: Alles, was zur Schöpfung gehört, drückt sich aus und teilt sich mit.“ Menschen drückten sich in jedem Moment ihres Daseins aus, teilten sich (anderen) mit und versuchten auch stets, sich darin zu kontrollieren. Ein Übermaß an Kontrolle berge aber die Gefahr, sich selbst zu verlieren. Wir sagten dann auch: „Der oder die ist noch nicht wirklich bei sich selbst angekommen.“ Das verhindere schließlich auch, den Herrn wirklich in sein Leben hineinzulassen, so Bischof Stefan.
„Wir glauben, dass wir nichts nötiger haben, als den Heiligen Geist für unser Zeugnis.”
Punkt Zwei, was der Heilige Geist in den Jüngern bewirkte, erklärte er am Beispiel Petrus. Als der Auferstandene ihm die Frage stellte „Petrus, liebst du mich wirklich?“ Damit meinte Jesus eine bedingungslose Liebe, „Einsatz von ganzem Herzen“, wie Bischof Stefan erklärte. Zugang zum Reich Gottes erlangten wir erst, wenn wir uns von ganzem Herzen vom Heiligen Geist erfüllen ließen. Nur so lerne man Jesus wirklich kennen, so der Bischof, und stellte den Gläubigen die Frage: „Darf Jesus Ihr Herz regieren?“ Seine Antwort, und Überleitung zum dritten Punkt ‚Geburtstag der Kirche‘: „Wenn der Herr nicht von da (vom Herzen) kommt, werden wir auch nicht neugeboren.“ Genau das, die (Neu-)Geburt der Kirche feierten wir an Pfingsten, so Bischof Stefan. „Heute kommt Kirche in den Aposteln zutiefst zu sich selbst.“ Und wie die Apostel vor mehr als 2.000 Jahren ist auch heute jeder Christ dazu berufen, Zeugnis von Jesus zu geben. „Komm, Heiliger Geist, erneuere das Angesicht der Erde, deiner Kirche und das Herz von jedem von uns. Amen.“
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Abschluss: Geburtstagsfest der Kirche
Mit einem „Geburtstagsfest der Kirche“ auf dem Domplatz und einem nachmittäglichen Ausklang im Valentinssaal ist das erste Pfingstfest in Passau schließlich zu Ende gegangen. Hier war für die Teilnehmer nochmals ein kleines Programm geboten. Gottfried Schwarzenberger aus dem Pongau gab ein Zeugnis und erzählte, wie er Gott kennengelernt hat und welchen Frieden Gott in seinem Leben schenkt. Er zeigte sich überzeugt, dass das Leben viel besser ist mit Gott. Anschließend wurde das Allerheiligste ausgesetzt, gebetet und gesungen. Es gab die Möglichkeit, einen bewussten Glaubensschritt zu setzen und Jesus das eigene Leben anzuvertrauen. Danach gab es von den beiden Moderatoren Elias Gläser und Katharina Hauser ein paar praktische Tipps, wie man den Glauben im Alltag leben kann: eine Beziehung zu Gott pflegen, sich Vorbilder suchen, selbst ein Vorbild sein, sich nicht zu viel vornehmen und sich gute Gemeinschaft suchen. Vorgestellt wurden schließlich noch die Kooperationspartner des Pfingstfests, im Einzelnen das Referat Berufungspastoral, die KSG, FOCUS, Jugend2000, Bnp und HOME, mitsamt ihrer Angebote. Abgeschlossen wurden die beiden Tage mit einer freudigen Zeit des Lobpreises. Dass so viele begeisterte junge und junggebliebene Gläubige mit dabei waren und das bunte Programm mit Lobpreis, Gottesdiensten, Workshops, Vortrag und Partys miterlebt haben, hat nicht zuletzt die Veranstalter um das Referat für Neuevangelisierung gefreut. Referatsleiterin Ingrid Wagner meinte: „Wir sind sehr zufrieden. Das erste Pfingstfest in Passau war definitiv ein Erfolg.“