2025 bietet das Bistum Passau erneut eine Ausbildung zur Pilgerbegleitung an. Aktuell sind 9 Frauen und Männer aus den pastoralen Räumen Passau, Waldkirchen, Freyung, Regen, Hauzenberg und Tittling in der Qualifizierung für Ehrenamtliche, die im Februar gestartet ist. Vergangenen Samstag, den 29. März, war die Gruppe selbst als Pilgergruppe auf dem Europäischen Fernwanderweg E8 und dem Jakobsweg von Germannsdorf bei Hauzenberg nach Thyrnau unterwegs. „Bei Pilgern gibt es kein schlechtes Wetter!“ meinten die Teilnehmenden beim Treffpunkt am Samstagmorgen bei 7 Grad und Nieselregen. „Beim Pilgern muss man annehmen und damit umgehen, was auf einen zukommt, Wetter, Weg, Menschen, Hindernisse, Unerwartetes…
Man kann viel planen und sich vorbereiten, aber vieles geschieht ohne, dass man darauf einen Einfluss nehmen kann. Da stellt der Pilgerweg eine Parallele zu unserem Lebensweg her.“, so Magdalena Lummer, Mitarbeiterin in der Pilgerpastoral, die die Qualifizierung für Ehrenamtliche leitet. Der Pilgertag war überschrieben mit dem Titel „Die inneren Quellen finden“ und führte nach einer Statio in der Pfarrkirche in Germannsdorf immer am Aubach entlang über Kropfmühl bis zum Erreichen der Erlau in der Papiermühle/Schmölz. Dort fand die Mittagspause statt und in der kleinen Kapelle Sankt Martin blickte die Gruppe auf ein längeres Wegstück im Schweigen am Bach entlang auf den Vormittag zurück. „Die Stille schärft die Sinne, man nimmt die Umgebung, das Rauschen des Baches, das Singen der Vögel, die Pflanzen und die eigenen Gedanken viel intensiver war, das Gefühl von Zeit verschwindet und man fühlt sich eins mit der Schöpfung“, so die Eindrücke der Teilnehmenden.
Nach der Mittagsrast führte der Weg weiter über Zwölfing an Raßbach vorbei nach Thyrnau hinein und fand seinen Abschluss in der Lorettokapelle mit einem Text von Alfred Delp: „Wenn wir die inneren Quellen nicht finden, helfen uns keine Anspannungen und keine äußere Ruhe. Wo aber der Geist Gottes den Menschen anrührt, da gerät er über seine Maße hinaus, und es ist immer etwas von der heiligen Stille und seligen Ruhe, der erholsamen Ruhe der Gottesnähe, des Domes, der Waldlandschaft, der guten Freundschaft in ihm.“ (Alfred Delp 1907 – 1945; hingerichtet am 2. Februar in: „Aufzeichnungen aus dem Gefängnis“ Herder, Freiburg 2019). Ausgefroren und nass freuten sich die Pilgerinnen und Pilger über die Einkehr bei Kaffee und Kuchen im Kloster Thyrnau. „Pilgern öffnet die Zugänge zu den eigenen inneren Quellen, zu dem was uns trägt und nährt im Leben und zum Nachdenken über den eigenen Glaubens- und Lebensweg“ klang es in der Auswertungsrunde am Ende des Tages unter den Teilnehmern nach.
Auch für 2026 plant die Hauptabteilung Seelsorge und Evangelisierung wieder eine Qualifizierung für Ehrenamtliche zur Pilgerbegleitung.
Modul 1: 27.Februar — 01. März 2026
Pilgertag am 21. März 2026
Modul 3: 24. – 26. April 2026
Beauftragung und Abschluss am 13. Mai
Alle Informationen dazu bei Magdalena Lummer unter pilgerpastoral@bistum-passau.de oder 0851 – 3931434
Text: Magdalena Lummer