Als ideal passend zur gegenwärtigen Diskussion um Pastorale Räume in der Diözese Passau hat Domdekan Dr. Hans Bauernfeind die erste offizielle Beauftragung von 14 Gläubigen aus dem ganzen Bistum als ehrenamtliche Pilgerwegbegleiter empfunden. „Sie sind Bekenner und Bekennerinnen Jesu“, sagte er zu der Gruppe während eines feierlichen Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Vitus in Tittling nach dem erfolgreichen Abschluss eines speziellen Kurses. Jesus sei ein Wanderer zwischen dem Himmel und der Erde, machte der Domkapitular deutlich.
Unter der Leitung von Diplom-Religionspädagogin Helga Grömer vom Bistum Passau hatten sich die Pilgerwegbegleiter auf den Weg hin zur Aussendung als Ziel gemacht, dass von anfangs 15 Personen 14 erreichten. Eine Teilnehmerin war krankheitsbedingt ausgeschieden. Dr. Bauernfeind sah das Pilgern als eine Möglichkeit, über die Pfarrverbandsgrenzen hinaus zusammenzuarbeiten, gemeinsame Energien zu nutzen, mit Gläubigen Freude zu teilen und sie gemeinsam zu zeigen. Durch das Pilgern ließen sich dem Leben überschaubare Räume geben. Schließlich solle der Glaube Freude bereiten. Der Domdekan zeigte sich überzeugt davon, dass die Pilgerwegbegleiter mit ihrer gewonnenen geistlichen Kompetenz viele Menschen ansprechen können. Dr. Bauernfeind rief dazu auf, eine pilgernde Kirche zu seinen und vielen Leuten davon zu erzählen, „dass Gott den Weg mit uns mitgeht.“
In seiner Predigt nahm der Geistliche Jesus in den Blick, der unendlich viel unterwegs gewesen sei. Selig seien diejenigen, die sich mit ihm auf den Weg machten und sich nicht schämten, sich zu Christus zu bekennen, so Dr. Bauernfeind. Jesus rufe die Menschen zur Mission auf, aber nicht In dem Sinne, anderen den Glauben aufzudrängen. Vielmehr gelte es missionarisch zu sein, indem man so lebe wie die Jünger Jesu. Wer zum Gottesdienst gehe, wirke bereits missionarisch, und auch derjenige sei ein Missionar, der sich traue, das Kreuzzeichen zu machen – auch öffentlich. Die Pilgerwegbegleiter wirkten daran mit, dass neue pastorale Räume mit dem Pilgergeist erfüllt werden und auch Menschen, die wenig oder gar nicht in die Kirche gehen, vielleicht erst beim Pilgern Christi Offenheit erkennen und erfahren, „der Himmel steht uns offen.“
Der besondere Dank Dr. Bauernfeinds galt den, wie er sagte, Pionieren dieser Ausbildung, allen voran Helga Grömer. „Das hast Du in den Genen“, hob der Domdekan hervor, der allen seine Anerkennung ausdrückte für die Bereitschaft, sich auf den Weg gemacht und somit „auch ein Stück Glaubenszeugnis gegeben“ zu haben. Die einzelnen Pilgerwegbegleiter stellten zum Ende der Ausbildung ihre Ideen für Pilgerwege in ihrem Umfeld vor.
Text: Bernhard Brunner