Bistum

Plan Gewinn- und Verlustrechnung 2021

Pressemeldung am 26.01.2021

210118 Dom foto3 Foto: Stefanie Hintermayr/pbp

Finanzdirektor Dr. Josef Sonnleitner: „Corona zieht sich durch alle Haushaltsstellen in der diesjährigen Plan Gewinn- und Verlustrechnung.“

Die Coro­na-Pan­de­mie ist nicht allei­ne maß­ge­bend dafür, dass es in vie­len Haus­halts­stel­len zu signi­fi­kan­ten Ein­spa­run­gen kommt. Die welt­wei­te Pan­de­mie beschleu­nigt ledig­lich eine Ent­wick­lung, auf die wir seit Jah­ren zusteu­ern“, erklärt Finanz­di­rek­tor Dr. Josef Sonn­leit­ner anläss­lich der Ver­öf­fent­li­chung der Plan Gewinn- und Ver­lust­rech­nung der Diö­ze­se Pas­sau für das Jahr 2021. Wir ver­zeich­nen rund 10 Mil­lio­nen weni­ger an Kir­chen­steu­er­ein­nah­men als im Vor­jahr. Die Ein­nah­men sind rück­läu­fig, aller­dings hat sich die Ver­schlech­te­rung nicht so dras­tisch dar­ge­stellt, wie wir noch im Mai letz­ten Jah­res – also zur ers­ten Coro­na-Hoch­pha­se – befürch­tet hat­ten“, so der Finanz­di­rek­tor. Die Kurz­ar­beit führ­te damals zu einem star­ken Ein­bruch, zum Teil bis zu minus 10 Pro­zent in einem Monat, bei der Kir­chen­lohn­steu­er“, so Sonn­leit­ner wei­ter. Dass sich die Situa­ti­on für das Bis­tum Pas­sau, auch einen der grö­ße­ren Arbeit­ge­ber der Regi­on, nicht wie befürch­tet ver­schärft, lie­ge zum Teil auch an dem Mix an Per­so­nen und Betrie­ben, die Kir­chen­ein­kom­mens­steu­er ent­rich­ten, die wir im Bis­tum haben“, so Sonn­leit­ner wei­ter. Die­se Krei­se sind offen­sicht­lich nicht so stark von den Ein­schnit­ten durch Coro­na betrof­fen.“ Den­noch haben wir mit größ­ter Sorg­falt und Vor­sicht den dies­jäh­ri­gen Haus­halt auf­ge­stellt. Kei­ner kann der­zeit ver­läss­lich vor­her­sa­gen, wie sich die­se ein­schnei­den­de zwei­te Wel­le und der aktu­el­le Lock­down aus­wir­ken“, betont Sonnleitner.

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Der Haus­halt“ für das Jahr 2021 wur­de ent­spre­chend vor­aus­schau­end und defen­siv“ geplant. Die betrieb­li­chen Erträ­ge lie­gen bei 122,2 Mil­lio­nen Euro, rund 99 Mil­lio­nen davon sind Erträ­ge aus Kir­chen­steu­ern. Dem­ge­gen­über lie­gen betrieb­li­che Aus­ga­ben in Höhe von rund 137 Mil­lio­nen Euro. Minus 14,0 Mil­lio­nen lau­tet das Ergeb­nis der gewöhn­li­chen Geschäfts­tä­tig­keit“, so Sonn­leit­ner, die­se Sum­me wer­de aus den Rück­la­gen ent­nom­men. Per­spek­ti­visch sei es nun­mehr frag­lich, ob Maß­nah­men, die für das Jahr 2021 ein­ge­plant wur­den, über­haupt statt­fin­den kön­nen. Da steht hin­ter vie­lem ein gro­ßes Fra­ge­zei­chen. Maß­nah­men, gera­de auch in den Bil­dungs- und Tagungs­häu­sern und über­all dort, wo Men­schen zusam­men­kom­men sol­len, kön­nen je nach Ent­wick­lung der Pan­de­mie viel­leicht nicht statt­fin­den. Dann wer­den ein­ge­plan­te Finanz­mit­tel auch nicht aus­ge­ge­ben“, so Sonnleitner.

Unterstützung der Kirchenstiftungen

Wir sind auch in der Kri­se an der Sei­te der Kir­chen­stif­tun­gen“, betont Sonn­leit­ner. Wir fah­ren die Bau­haus­hal­te run­ter, bei den Zuschüs­sen an die Kir­chen­stif­tun­gen selbst gab es kei­ne Kür­zun­gen.“ Der Son­der­zu­schuss, der aus den gepark­ten Finanz­mit­teln des Aache­ner Grund­fonds, aus­ge­schüt­tet wird, ent­fällt Coro­na-bedingt auch in die­sem Jahr. Wir haben den­noch ent­schie­den, dass wir aus Rück­la­gen min­des­tens 50 Pro­zent des Vor­jah­res-Aus­schüt­tungs­be­trags den Kir­chen­stif­tun­gen zur Ver­fü­gung zu stel­len“, so Sonn­leit­ner. Inves­ti­tio­nen im Bereich der Fili­al- und Neben­kir­chen wür­den umfas­send zurück­ge­fah­ren. Wir kon­zen­trie­ren uns auf den Erhalt der Pfarr­kir­chen“. Die Zuschüs­se der Diö­ze­se zu den Bau­haus­hal­ten der Kir­chen­stif­tun­gen wur­den dem­nach von 17,9 Mil­lio­nen in 2019 auf 10,5 Mil­lio­nen Euro in 2021 her­un­ter­ge­fah­ren. Die Kir­chen­stif­tun­gen sind auch nicht mehr in der Lage selbst den Eigen­an­teil zu leis­ten, da Coro­na auch sie aus­ge­bremst hat. Die­se Ent­wick­lung hat sich durch Coro­na dras­tisch beschleu­nigt, so dass ins­ge­samt (Zuschuss Diö­ze­se und Eigen­leis­tung der Kir­chen­stif­tung) im Bau eine Ein­spa­rung von rund elf Mil­lio­nen im Ver­gleich zu 2019 ein­ge­plant ist.“ Auch Bischof Ste­fan Oster sieht die Ent­wick­lung mit Sor­gen. Wir wis­sen, dass wir im Bau­haus­halt spa­ren müs­sen. Den­noch soll wei­ter­hin ermög­licht wer­den, dass die aller­meis­ten Maß­nah­men der Seel­sor­ge, der Bil­dung und Evan­ge­li­sie­rung wei­ter­hin auf­recht erhal­ten wer­den kön­nen. Das ist ja unse­re Haupt­auf­ga­be. Und wir wol­len uns auch den Spiel­raum bewah­ren, pas­to­ra­le Krea­ti­vi­tät eigens för­dern zu können.”

Wir wis­sen, dass wir im Bau­haus­halt spa­ren müs­sen. Den­noch soll wei­ter­hin ermög­licht wer­den, dass die aller­meis­ten Maß­nah­men der Seel­sor­ge, der Bil­dung und Evan­ge­li­sie­rung wei­ter­hin auf­recht erhal­ten wer­den kön­nen. Das ist ja unse­re Haupt­auf­ga­be. Und wir wol­len uns auch den Spiel­raum bewah­ren, pas­to­ra­le Krea­ti­vi­tät eigens för­dern zu können.”

Bischof Stefan Oster SDB

Die Plan Gewinn- und Ver­lust­rech­nung 2021 wur­de vom Diö­ze­san­steu­er­aus­schuss geprüft und geneh­migt. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu den Finan­zen im Bis­tum Pas­sau fin­den Sie hier:

Finanzen und Bau

Dem Bistum Passau ist es wichtig, Dinge beim Namen zu nennen – das gilt insbesondere auch für die Finanzen, sowie alle Bau- und Renovierungsarbeiten. Die Gestaltung einer soliden, vernunftbetonten Fiskalpolitik ist unser Anspruch und unser Versprechen an alle Gläubigen in unserem Bistum.

Wichtigste Erträge

Ins­ge­samt erhal­ten wir von den Kir­chen­steu­er­zah­lern 99,2 Mio. Euro (81,2 % der betrieb­li­chen Erträ­ge). Ver­gü­tun­gen für Leis­tun­gen, wel­che die Kir­che für den Staat erbringt, erwar­tet das Bis­tum in Höhe von 12,1 Mio. Euro (9,9 %). Wei­te­re 10,9 Mio. Euro (8,9 %) sind Pfründe‑, Miet‑, und sons­ti­ge Erträ­ge bzw. Umsatz­er­lö­se der Bil­dungs­häu­ser, des Bis­tums­blat­tes und des Dom­la­dens.
Der gesam­te Betriebs­er­trag beläuft sich auf 122,2 Mio. Euro.

Wichtigste Aufwendungen

Die betrieb­li­chen Auf­wen­dun­gen in Höhe von 137,0 Mio. ent­fal­len auf die zen­tra­len Berei­che Seel­sor­ge 43,6 Mio. Euro (31,8 %), sozia­le Diens­te 12,1 Mio. Euro (8,8 %) und kate­go­ria­le Seel­sor­ge – wie Jugend­ar­beit, Fami­li­en­pas­to­ral oder Kri­sen­seel­sor­ge – 12,9 Mio. Euro (9,4 %). In den Bereich Schu­le, Bil­dung und Kunst flie­ßen 20,9 Mio. Euro (15,3 %). Welt­kirch­li­che und über­diö­ze­sa­ne Pro­jek­te unter­stüt­zen wir mit 5,7 Mio. Euro (4,2 %). 25,9 Mio. Euro (18,9 %) wen­det die Diö­ze­se für alle zen­tra­len Ein­rich­tun­gen auf. Für den Unter­halt zen­tra­ler Stif­tungs­ge­bäu­de sowie sons­ti­ger wesent­li­cher Ver­pflich­tun­gen der Diö­ze­se und eine aus­rei­chen­de Deckungs­re­ser­ve sind ins­ge­samt 15,9 Mio. Euro (11,6 %) veranschlagt.

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