
Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst. So lautet das Grundgebot Gottes, das Gebot der Liebe. Es ist die Kurzformel Jesu Christi auf den Punkt gebracht. Einen Denkanstoß dazu gibt Helene Uhrmann-Pauli, Abteilungsleiterin Familienpastoral, in ihrer Predigt zum 15. Sonntag im Jahreskreis am 10. Juli 2022.
Brings auf den Punkt. So sagen wir, wenn wir in Kürze eine prägnante Aussage hören möchten. Im Evangelium wird Jesus aufgefordert, auf den Punkt zu kommen. Die Kurzformel um das ewige Leben zu erlangen, ist gefragt. Jesus weiß, dass der Fragesteller die Antwort bereits kennt. Er lässt ihn selber antworten. Es ist das Grundgebot der Liebe. Liebe Gott, deinen Nächsten wie dich selbst. Das ist die Formel für: Liebe den Herrn, deinen Gott mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft. Also deiner ganzen Existenz. Denn Er ist es, der das Volk Israel aus der Knechtschaft befreit hat und mit ihm einen Bund eingegangen ist. Er gab Weisungen für ein menschliches Miteinander, die Gebote. Handle danach, sagte Jesus, und du hast die Antwort: Du wirst leben.
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Gott zu lieben und ihn als Herrn anzuerkennen ist hier unbestritten. Aber wer ist mein Nächster? Der Fragesteller gibt nicht auf. Und Jesus setzt an zur Erzählung vom barmherzigen Samariter. Zwei religiöse Vertreter kommen an einem, der überfallen wurde, vorbei. Er liegt am Boden und braucht Hilfe. Beide haben in dem Moment anderes, wichtigeres zu tun? Der Dritte, ein Fremder kümmert sich um den Verletzten. Wer ist dem Verletzten ein Nächster geworden? Wieder gibt der Fragesteller selbst die Antwort: Der, der barmherzig gehandelt hat.
Wir erfahren aus dem Evangelium, dass das Bekenntnis Gott zu lieben, gegeben werden kann. Aber nur, wenn es die Lebenseinstellung durchdringt, wird der Glaube sichtbar. Barmherzig, tätig sichtbar. Da gibt es keine vorgeschobenen Gründe, warum man gerade nicht helfen kann. Keine Gedanken, dass da sicher noch andere kommen und zupacken. Jesus erinnert uns daran, dass wir alles, worauf es ankommt um das Leben zu erlangen, bereits kennen.
Halten wir Augen, Ohren und vor allem unser Herz offen für die Begegnungen im Alltag. Denn dort bieten sich die Herausforderungen und die Gelegenheiten zu handeln, barmherzig zu sein, zu verzeihen und zu lieben.
Liebe Gott, deinen Nächsten wie dich selbst. Das ist die Botschaft auf den Punkt gebracht.
Helene Uhrmann-Pauli
Abteilungsleiterin Familienpastoral