Es ist eine deprimierende Erfahrung, nicht dazuzugehören und ausgegrenzt zu sein, die wohl die meisten schon einmal in ihrem Leben gemacht haben. Jesus macht genau das Gegenteil davon: Er reicht uns die Hand - und berührt uns immer wieder! Ein Impuls dazu von Pfarrer Wolfgang de Jong in seiner Predigt zum 6. Sonntag im Jahreskreis am 11. Februar 2024.
Wer hat das nicht selbst schon einmal erlebt: ausgegrenzt zu sein! Es ist eine deprimierende Erfahrung nicht dazuzugehören. Dafür gibt es viele Gründe. Über weniger Geld zu verfügen kann einen zum Außenseiter machen. Aus gesundheitlichen Gründen, aus körperlichen Behinderungen oder Altersschwäche nicht mehr mit den dynamischen Mitmenschen mithalten zu können, lässt einen zurückbleiben. Es gehört zur menschlichen Reife dazu, sich ehrlich einzugestehen: Das kann ich nicht mehr. Das werde ich vielleicht nie mehr können. Nicht erst seit Corona wissen wir, wie ausgrenzend gerade auch ansteckende Krankheiten sind. Gesunde Leute können nämlich entsetzlich ängstlich sein, wenn ihre Gesundheit gefährdet ist. Sie möchten Kranke am liebsten gar nicht erst sehen.
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Bei Jesus ist das anders. Er streckt seine Hand aus und berührt sogar einen Aussätzigen. Für Jesus gibt es keine Berührungsangst. Bei ihm wird niemand von vorne herein übersehen. An keinem geht Jesus weiträumig vorbei, bei ihm ist keiner von vorneherein abgeschrieben oder ausgegrenzt. Jesus hat keine Angst, er hat Mitleid. Er macht sich die Hände schmutzig. Er tut es immer wieder. Jesus spricht den ganzen Menschen an, weil er weiß, was dem Ausgeschlossenen wirklich fehlt. Jesus berührt – auch uns. Das ist frohe Botschaft. Daran sollen wir uns immer wieder aufs Neue orientieren.
In diesem Sinn wünsche ich Ihnen allen einen schönen und gesegneten Sonntag.
Wolfgang de Jong
Pfarrer Pfarrverband Fürstenzell