
Empfehlungen, Ratschläge und auch Befehle hören und lesen wir Menschen täglich und sind über deren Vielzahl und Widersprüchlichkeit oft verwirrt. Die klaren und einfachen Worte von Jesus wären im Gegensatz dazu sehr leicht umzusetzen, werden aber oft mehr noch als alle anderen Empfehlungen ignoriert.
„Was er euch sagt, das tut!“ (Joh 2,5). Diese Aufforderung Marias ist als programmatisches Wort zu verstehen, das für alle Worte und Taten Jesu gilt. Stellt sich die Frage: Was macht denn Jesus? Was sagt er denn so? Was ist ihm wichtig? Ich greife drei Worte Jesu aus der Bibel heraus.
„Alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen.“ (Mt 26,52), so Jesus im Garten Getsemani bei seiner Verhaftung. Deutschland ist mit 9 Mrd € nach den USA, Russland, Frankreich und China der fünfgrößte Waffenexporteuer der Welt. U.a. lieferte unser Land bis vor kurzem Waffen nach Kasachstan, wo der Diktator auf seine eigenen Bürger schießen lässt, womöglich mit unseren Waffen. Müssen wir Deutsche an Leid und Tod Unschuldiger Geld verdienen? Bis dato hat noch eine jede Regierung beteuert, sie würde den Waffenexport drosseln und stärker kontrollieren, doch die Realität schaut anders aus.
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
„Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt…“ (Mt 7,11) Jesus macht von Anfang an klar, dass Christsein in seiner Nachfolge kein Spaziergang ist, sondern auf Widerspruch stößt, ja Ablehnung, Hass und Verfolgung provoziert. Das erleben wir aktuell in der größten Christenverfolgung aller Zeiten, wo in Nordkorea, Indien, Nigeria, Myanmar, China und vielen anderen Ländern Christen ihres Lebens nicht sicher – nur weil sie glaubende, betende Menschen sind. Und die Politik? Schaut weg und schweigt.
„Nach dem Maß, mit dem ihr messt, werdet ihr gemessen werden.“ (Mt 7,2) Ehrlich: Wie kleinlich und engherzig sind wir im Blick auf die Fehler der anderen und wie großzügig gegenüber unseren eigenen. Wie engstirnig in unserem Denken, und wie hypersensibel, wenn uns jemand ein deutliches Wort sagt. Jesus ermutigt uns, Herz und Hirn zu weiten, und unser „klein, klein“ Denken abzulegen.
„Was ER euch sagt, das tut!“ Hätten wir als Christen den Mut konkret zu leben, was ER uns sagt, würden wir einen wichtigen Beitrag zu einem guten Miteinander in unserer Gesellschaft, zu Achtung und Respekt vor den anderen, zu Toleranz gegenüber Andersdenkenden, ja zum Frieden in der Welt und zu einem besseren Image der Kirche beitragen. Ich lade Sie/uns ein: Tun wir im eben begonnenen Neuen Jahr, was ER uns sagt, und wir werden uns und unsere Umwelt zum Positiven verändern.
Domvikar Bernhard Kirchgessner
Leiter des Exerzitien- und Bildungshauses Spectrum Kirche Passau-Mariahilf