Wir kommen dem Reich Gottes näher, wenn das Bewußtsein wächst, dass die Güter der Erde nicht für wenige Privilegierte, sondern für alle bestimmt sind. Dieser Botschaft von Papst Franziskus kann Generalvikar Josef Ederer nur zustimmen. In seinem Impuls zum 16. Juni 2024 betont er: Das Reich Gottes wächst (...) groß, gewaltig, "unbandig" - und vor allem nicht aufzuhalten!
Das Reich Gottes wächst, automatisch, aus kleinsten Samenkörnern, großartig und gewaltig! Diese frohe und hoffnungsvolle Botschaft wird uns an diesem Sonntag verkündigt. Sie steht gegen das Gefühl, die Erfahrungen und Umfragen im Blick auf Glaube und Kirche, die von Schwund und Auflösung geprägt sind. Sie steht einer Welt gegenüber, die durch Kriege, Unsicherheit und Katastrophen erschüttert wird, und Menschen, die vielfach von Ängsten niedergedrückt werden.
Mit Gottes Reich ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät, sagt Jesus. Selbstwirksam bringt die Erde Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das volle Korn in der Ähre. In einem zweiten Bild vergleicht Jesus das Reich Gottes mit einem kleinen Samenkorn, aus dem ein gewaltiger Baum wächst, der Heimat bietet für die Vögel des Himmels. Die klare Botschaft: Das Reich Gottes wächst. Mensch, wirke mit, mit all dem, was du weißt und was du kannst. Gleichzeitig hören wir die entlastende Botschaft: Es ist Gottes Reich, es ist sein Plan und seine Schöpfung, die er vollenden wird. Wir dürfen und sollen am Aufbau seines Reiches mitarbeiten und mitwirken, aber so, dass es seinem Heilsplan dient.
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Papst Franziskus hat vor kurzem in seiner Verkündigungsbulle für das kommende Heilige Jahr unter dem Titel “Die Hoffnung lässt nicht zu Grunde gehen” gesagt: Wir dürfen eine unerschütterliche Hoffnung haben, weil die Liebe Gottes in unsere Herzen ausgegossen ist und nichts und niemand uns von der Liebe Christi trennen kann. Der Papst legt uns ans Herz, wir müssen auf das viele Gute in der Welt achten, um nicht in die Versuchung zu geraten, das Böse und die Gewalt für übermächtig zu halten. Schaut auf den guten Samen, um im Bild des Evangeliums zu sprechen.
Wider die Hoffnungslosigkeit spricht Papst Franziskus von der Hoffnung auf Frieden für die Welt, von der Hoffnung auf mehr Offenheit für das Leben, von Hoffnung für die Gefangenen, die Kranken, die Migranten, die Einsamen, die älteren Menschen, die Armen und ganz besonders für die jungen Menschen. Wir kommen dem Reich Gottes näher, sagt er, wenn das Bewusstsein wächst, dass die Güter der Erde nicht für wenige Privilegierte, sondern für alle bestimmt sind, und diesem Bewusstseinswachstum auch ein entsprechendes Handeln folgt. Nehmen wir diese Gedanken von Papst Franziskus für das Heilige Jahr auf, getragen und zum Mitmachen ermutigt von der Zusage Jesu: Das Reich Gottes wächst, aus kleinsten Samenkörnern, großartig, gewaltig, “unbändig” und vor allem nicht aufzuhalten!
Josef Ederer
Generalvikar