Jesus ist nicht nur fähig einen stürmischen See zu beruhigen sondern vor allem unsere aufgebrachten, chaotischen Seelen. Alles was wir tun müssen ist auf ihn zuzugehen. Mehr dazu von Domdekan Dr. Hans Bauernfeind in seiner Predigt zum 19. Sonntag im Jahreskreis am 9. August 2020.
Habt Vertrauen!
Jesus ist wirklich Gottes Sohn. Das erfahren Petrus und die Jünger. Sie segeln abends bei starkem Gegenwind über den See. Sie fühlen Angst und Schrecken. Aber Entwarnung. Jesus kommt über die stürmische See zu ihnen. Er beruhigt: „Habt Vertrauen. Ich bin es. Fürchtet euch nicht!“- „Wenn du es wirklich bist“, antwortet Petrus, „dann lass mich auf dem Wasser zu dir kommen“. Auf das „Komm!“ Jesu hin, geht er los. – Petrus geht über das unruhige Wasser auf Jesus zu. Eine kurze Weile hält sein Mut an. Doch dann droht er unterzugehen. Ein eiliges „Herr, rette mich!“ reicht. Sofort nimmt ihn Jesus bei der Hand. Zurück im Boot bekennen die Jünger: „Wahrhaft, Gottes Sohn bist du.“
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Das Boot auf stürmischer See ist ein Bild für die Kirche und ebenso für unser persönliches Leben. Die Frohe Botschaft lautet: Jesus ist da. – und – Geh zu Jesus hin — in allen Stürmen des Lebens. –
Für die Kirche unserer Tage bedeutet das: Jesus ist da – mitten in unserer heftigen Kirchen- und Glaubenskrise. Wie sollen wir richtig handeln für einen neuen Aufbruch? Die Antwort lautet nicht zuerst: dies oder das oder was schon immer gefordert worden ist. Sie lautet: Geh zu Jesus hin und antworte auf seinen Zuspruch: „Habt Vertrauen. Ich bin es. Fürchtet euch nicht.“ Daraus erwachsen neue Kräfte, die über den stürmischen See tragen.
Dasselbe gilt für mich persönlich: Mitten im Sturm des eigenen Lebens ruft mich Jesus, auf ihn zuzugehen und mich ihm anzuvertrauen. Er wird mir helfen, mit dem umzugehen, was zu ändern oder was nicht zu ändern ist.
Es braucht eine innere Bewegung in mir – wie bei Petrus –, zu Jesus hin, um Krisen zu bewältigen. Die biblische Botschaft derer, die auf Jesus zugegangen sind, lautet: Geh auch du zu Jesus hin. Er ist schon da. Er ruft: „Habt Vertrauen. Ich bin es. Fürchtet euch nicht.“ Jesus wird sofort die Hand ausstrecken – wie bei Petrus so bei allen, die sich um die Kirche heute sorgen, und so bei mir persönlich in meiner Not. Jesus rettet. Er ist der Sohn Gottes.
Dr. Hans Bauernfeind
Domdekan und Leiter des Seelsorgeamts