Mariä Lichtmess, das Fest der Darstellung des Herrn, lädt uns dazu ein, Jesus zu begegnen. Seitdem Jesus im Tempel geweiht wurde, sind wir nicht mehr gottverloren. Durch die Begegnung mit ihm schenkt er uns Hoffnung, Liebe, Trost und das ewige Leben. Ein Impuls zu Mariä Lichtmess am 2. Februar 2025 von Domdekan Hans Bauernfeind.
Wie haben sie Weihnachten verbracht? Das ist schon wieder eine Zeit lang her. – Heute, 40 Tage nach Weihnachten, feiern wir das Fest der Darstellung des Herrn. Das Lukasevangelium berichtet uns, wie faszinierend es mit dem Kind Jesus, dem Sohn Gottes, nun weitergeht. Die Mutter Jesu und ihr Mann Josef tun alles, was das jüdische Gesetz vorschreibt. Sie heiligen Jesus, indem sie – wie üblich – das erstgeborene Kind Gott weihen. Zugleich bringt Maria ein Opfer für sich dar, um nach den 40 Tagen der Geburt wieder offiziell als rein zu gelten. Das Leben soll wieder normal weitergehen.
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Doch unerwartet geschehen auch seltsame Dinge, die die Aufmerksamkeit wecken. Ein alter Mann namens Simeon und eine alte Frau mit Namen Hanna begegnen den Eltern und dem Jesuskind. Der eine freut sich, endlich den gesehen zu haben, der für alle Menschen das Heil bringt. Er sagt Maria aber voraus, dass die Menschen mit ihm böse umgehen werden und sie sehr darunter leiden wird. Er sieht voraus, dass Jesus, der Sohn Gottes, sich voll und ganz für die Menschen einsetzen wird, damit sie zu Gott finden und erlöst werden von aller unheilbringenden Gottferne. Hanna ihrerseits war schon lange Witwe und Prophetin im Tempel und diente Gott. Jetzt darf sie IHM im Kind begegnen.
Simeon und Hanna stehen voller Staunen vor dem Kind. Sie machen uns aufmerksam, dass auch wir – wie sie – in diesem dargestellten Kind Gott wirklich begegnen. Wir sind nicht mehr Gott verloren, nicht mehr fern von ihm, sondern er kommt ganz auf uns zu. Er bringt das Licht der Hoffnung, der zuwendenden Liebe, des Trostes und des ewigen Lebens uns entgegen.
Diese Frohe Botschaft gilt allen Menschen. Simeon und Hanna hat die Begegnung mit Jesus unendlich froh gemacht. Auch wir sollen an dieser Freude teilhaben. Sie vermag uns zu stärken, aufzurichten und mit echter Hoffnung zu erfüllen.
Das heutige Fest zeigt auf, dass Weihnachten sich ins Leben fortsetzt.
Hans Bauernfeind
Domdekan