
Gott ist Alpha und Omega, der Urquell allen Lebens - eine nie endende Kraft. Die Bibel berichtet darüber hinaus von einem Wort und wie dieses Wort Gottes sich materialisierte (Fleisch wurde). Mehr dazu von Anton Haslberger in seiner Predigt zum 2. Sonntag nach Weihnachten am 2. Januar 2022.
Der Evangelist Johannes greift im heutigen Sonntagstext den Logos-Hymnus auf und spricht vom ewigen Wort, das bei Gott ist und vom Licht, das in die Finsternis kommt und die seinen es nicht aufnehmen. Er wendet dann die Bilder in den kühnen Satz: Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.
Vielleicht haben Sie sich auch schon Mal gefragt, welches Wort denn gemeint ist: In Jesus, im Immanuel — Gott mit uns — wird der Gottesname Fleisch. Dabei ist Name viel mehr als eine Benennung, es kommt darin zur Selbstoffenbarung des Gottes Jahwe:(von den Juden als Adonai gerufen) Ich bin der, ich bin da.
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Das Geheimnis der Geburt Jesu fasst Johannes philosophisch im Fleischwerden, d. h. real werden der unverdienten absoluten Zugewandtheit Gottes zu seiner Schöpfung und allen Geschöpfen.
Der kühne Gedanke, dass das Wort Fleisch wird, beschreibt zugleich eine hohe Verantwortung: Meine Worte — mein Reden — ist nicht nur abstrakt auch MEINE Worte werden Realität. Es ist unsere menschliche Entscheidung, welche Worte ich wähle, Worte der Konfrontation, oder Worte der Kommunikation, Worte der Konkurrenz oder Worte der Kooperation, Worte die das Leben zerstören, oder Worte, die dem Leben dienen.
In den aktuellen Debatten, die sich an den richtigen Maßnahmen bezüglich der Pandemiebekämpfung entzünden, zeigt sich mir wie höchst aktuell und brisant diese Worte sind.
Wenn wir uns dem kühnen Gedanken des Evangeliums überlassen, dass Worte Fleisch werden, hat jede und jeder Verantwortung für das eigene Gesprochene: ob es dem Miteinander, dem Leben und dem Frieden dient, oder dies alles in Frage stellt und zerstört. Weihnachten ermutigt uns durch die Menschwerdung Gottes das Wort des Miteinanders zu suchen, zu sprechen und zu leben. So wird das Gute Wort vom Leben im Leben Fleisch. Und bleibt in dieser unserer Welt lebendig
Pfarrer Anton Haslberger