Das glauben wir

Das österliche Lachen

Redaktion am 20.04.2025

250420 Predigt Altmannsperger Title TV Foto: Bayer / pbp

„Lachen ist die beste Medizin“, sagt der Volksmund – und nach den Ereignissen in der Karwoche und all den Krisen, Kriegen und Problemen auf der Welt gilt das ganz besonders für den Brauch des Osterlachens. Pfarrer Christian Altmannsperger teilt seine Gedanken dazu in seinem Impuls zum Ostersonntag.

Lie­be Schwes­tern und Brüder!

Nach den Kar­ta­gen, der Fei­er des letz­ten Abend­mahls Jesu mit sei­nen Jün­gern, des Gedächt­nis­ses sei­nes Lei­dens und Todes am Kreuz, fei­ern wir das Fest sei­ner Auf­er­ste­hung. Wir fei­ern den Sieg Jesu über den Tod. Wir fei­ern das neue Leben. Und wir wün­schen uns ein­an­der ein fro­hes“ Oster­fest. Vie­le Men­schen freu­en sich auf die­ses höchs­te christ­li­che Fest, die fest­li­chen Got­tes­diens­te in unse­ren Kir­chen und das Brauch­tum, das gera­de an den Tagen um Ostern gepflegt wird.

Sicher­lich war­ten auch in die­sem Jahr schon wie­der vie­le auf den Oster­witz“ unse­res Diö­ze­san­bi­schofs Dr. Ste­fan Oster SDB, den er nach altem Brauch am Ende des Poti­fi­kal­got­tes­diens­tes am Oster­sonn­tag erzäh­len und dadurch ein Lächeln auf die Gesich­ter der Mit­fei­ern­den oder auch ein lau­tes Lachen der Gemein­de her­vor­ru­fen wird. In den letz­ten Jah­ren wur­de der Oster­witz unse­res Bischofs immer bekann­ter und ging sogar in den sozia­len Medi­en viral.

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Auch die Inter­net­platt­form Wiki­pe­dia berich­tet auf ihren Sei­ten über das Oster­la­chen davon, dass Bischof Ste­fan Oster die­se Tra­di­ti­on hoch­hält und jedes Jahr einen Witz erzählt. Das soge­nann­te Oster­la­chen, latei­nisch risus pascha­lis“, geht auf einen Brauch aus dem Mit­tel­al­ter zurück, in dem in der Pre­digt an Ostern die Got­tes­dienst­be­su­cher durch den Pries­ter zum Lachen gebracht wur­den. Auch wenn es kei­ne gesi­cher­ten Quel­len über die Ent­ste­hung die­ses Brau­ches gibt, ist das Oster­ge­läch­ter die ein­zi­ge Form, in der das Lachen in die christ­li­che Lit­ur­gie ein­be­zo­gen wur­de. Im Oster­la­chen soll­te die Oster­freu­de zum Aus­druck gebracht werden.

Haben wir aber wirk­lich Grund zur Freu­de? Geht es uns nicht oft so wie den Jün­gern nach den furcht­ba­ren Ereig­nis­sen, die sie erle­ben muss­ten durch das Lei­den und den Tod Jesu? Er, auf den sie all ihre Hoff­nung und ihre Zukunft gesetzt hat­ten, ist nicht mehr bei ihnen. Er ist gestor­ben und wur­de in ein Grab gelegt. Sie kön­nen es noch nicht begrei­fen, dass der Stein vom Grab weg­ge­wälzt und Jesus von den Toten auf­er­stan­den ist. Auch wir blei­ben oft bei dem ste­hen, was wir an Schreck­li­chem erfah­ren und mit­er­le­ben müs­sen. Ange­sichts der Pro­ble­me unse­rer Welt und Zeit, ange­sichts von Krieg in vie­len Län­dern der Erde, ange­sichts von Ter­ror­an­schlä­gen, Kata­stro­phen und Kli­ma­wan­del, tun wir uns schwer mit der Oster­freu­de. Wir sehen in sol­chen Situa­tio­nen nur noch die Dun­kel­heit und kön­nen nicht erken­nen, dass am Hori­zont bereits die Oster­son­ne aufgeht.

Das Oster­fest lädt uns ein, nicht mehr nur ver­zwei­felt nach unten oder nach hin­ten zu schau­en, son­dern voll Hoff­nung und Freu­de nach vor­ne und nach oben. Der auf­er­stan­de­ne Herr will uns Licht brin­gen in den Dun­kel­hei­ten unse­rer Welt und unse­res Lebens, er will uns Hoff­nung schen­ken und uns die Angst vor der Zukunft neh­men. So wie in der Fei­er der Oster­nacht die Oster­ker­ze in die fins­te­re Kir­che getra­gen wird, sich ihr Licht im gan­zen Raum ver­brei­tet und so die Dun­kel­heit erhellt, bricht sich die Oster­freu­de ihren Weg und ver­treibt alle Trau­rig­keit und Angst. Die Auf­er­ste­hung Jesu schenkt uns die Erfah­rung des Neu­an­fangs, der Hoff­nung und der Zuver­sicht. Trau­en wir daher vol­ler Freu­de unse­rem auf­er­stan­de­nen Herrn zu, dass er auch uns neu­es Leben zu schen­ken ver­mag und dass die Welt erlös­ter sein kann, wenn wir die Freu­de, die im Oster­ge­sche­hen liegt, leben und wei­ter­schen­ken. In die­sem Sin­ne wün­sche ich Ihnen allen ein fro­hes Oster­fest, das erfüllt ist von der Freu­de über die Auf­er­ste­hung unse­res Herrn Jesus Chris­tus. AMEN.

Text: Pfar­rer Chris­ti­an Altmannsperger

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