"Jesus kam nicht, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen" (Mk 10,35-45). Wenn wir seinem Vorbild folgen und unserem Nächsten dienen, machen wir die Welt zu einem besseren Ort und gestalten die Kirche von morgen! Ein Impuls zum 20. Oktober 2024 von Jugendseelsorger Nikolaus Pfeiffer.
Der Kernsatz von Jesus im Evangelium, dass der Menschensohn nicht gekommen ist, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen, fasst das Herzstück seines Wirkens zusammen. Dieser Satz ist nicht nur eine Erinnerung an das, was Jesus tat, sondern auch eine Einladung an uns, ihn nachzuahmen. Jesus hat vorgelebt, was es heißt, aus Liebe zu handeln – und das ist heute genauso aktuell und bedeutungsvoll wie vor 2.000 Jahren. Jesus hat uns vorgelebt, dass echter Dienst nichts mit Unterordnung oder Schwäche zu tun hat. An jemandem einen Dienst tun ist die höchste Form der Liebe. Wenn Jesus die Füße seiner Jünger wäscht, zeigt er uns, dass niemand zu groß oder zu klein ist, um anderen zu dienen.
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Dienen bedeutet auch, den Blick für die Menschen zu haben, die uns im Alltag begegnen. Es geht dabei um die kleinen und unscheinbaren Momente: ein offenes Ohr für den Nachbarn, Geduld für unsere Kinder, die Zuwendung zu Menschen, die vergessen oder nicht gesehen werden. So wird unser Alltag ein Ort, an dem Gottes Liebe durch unsere Taten sichtbar wird. In unserer heutigen egozentrischen und schnelllebigen Welt ist das dienende Handeln fast schon verschwunden. Die Gesellschaft ist mehr darauf ausgerichtet, schneller, besser und erfolgreicher zu sein. Jesus bietet uns ein anderes Modell: ein Leben, das sich nicht um Macht, Besitz oder Einfluss dreht, sondern um Gemeinschaft, Fürsorge und Gerechtigkeit. Und genau hierin liegt unsere Hoffnung für die Zukunft.
Indem wir einander dienen, gestalten wir die Welt von morgen. Wir pflanzen Samen der Hoffnung in die Herzen unserer Mitmenschen. Jeder kleine Dienst, jedes Zeichen der Liebe, das wir heute setzen, kann Großes bewirken. Wenn wir heute nach seinem Vorbild leben, machen wir die Welt zu einem besseren Ort, ein Stück mehr zu Gottes Reich. Jesus fordert uns auf, den Blickwinkel zu verändern. Wenn wir einander dienen, verändern wir nicht nur das Leben der anderen, sondern auch unser eigenes. Wenn wir diese Haltung des Dienens in unsere Familien, Gemeinden und die Gesellschaft tragen, bauen wir die Kirche von morgen. Eine Kirche, die nicht um sich selbst kreist, sondern da ist, um zu helfen und Hoffnung zu schenken. Eine Kirche, die die Menschen in ihrer Vielfalt sieht und ihnen Raum gibt. Und wenn wir selbst immer wieder den Mut haben, diesen Weg zu gehen, dann gestalten wir eine Zukunft, in der der Dienst am Nächsten das Herzstück unseres Zusammenlebens wird. Lasst uns Jesu Vorbild folgen. Nicht, um uns bedienen zu lassen, sondern um zu dienen.
Nikolaus Pfeiffer
Jugendseelsorger