"Kommt mit ... und ruht euch ein wenig aus.". Diese Einladung stammt tatsächlich von Jesus an seine Apostel, nachdem sie erschöpft von ihrer ersten Aussendung zurückgekommen waren. Die Botschaft für uns heute: Indem wir auf Gott vertrauen, können wir abgeben, abschalten und somit Ruhe finden. Ein Impuls zum 21. Juli 2024 von Studentenpfarrer Peter Kunz.
„Kommt mit … und ruht euch ein wenig aus.“ Wer sagt schon so etwas zu uns? Ist es vielleicht nur ein billiger Werbeslogan eines Wellnesshotels oder ähnlichen? Nein! Es ist tatsächlich Gott, der uns einlädt!
Diese Aufforderung Jesu geht an die Apostel, die gerade erschöpft von ihrem ersten „Einsatz“ zurückgekommen sind: Jesus hat sie ausgesandt – ohne nennenswerte Ausstattung, doch mit der Vollmacht, in seinem Namen zu sprechen. Nun sind sie wieder zurück und brauchen Ruhe und Erholung, — ebenso wie viele von uns, etwa nach einem anstrengenden Schul- und Arbeitsjahr. Das Evangelium schildert uns, dass es aber mit der Ruhe nichts wird. In der einsamen Gegend, wohin sich Jesus mit den Jüngern zurückziehen will, finden sich bald zahllose Menschen ein.
Manche von uns kennen etwas Vergleichbares: Auch am Wochenende, auch in der Freizeit, sogar im Urlaub gehen einem viele Menschen, Erlebnisse und Probleme nicht aus dem Kopf. Auch wenn sie nicht „da sind“, aber sie beschäftigen einen nach wie vor. Manchmal wirft sich vielleicht sogar die Frage auf: Hätte ich mich überhaupt zurückziehen dürfen angesichts meiner vielen Aufgaben und meiner großen Verantwortung? Manchmal, da scheint es sogar, dass wir Urlaub vom Urlaub brauchen.
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Ruhen will gekonnt sein. Interessant, denn im Schöpfungsbericht erfahren wir, das Gott auch geruht hat: am siebten Tag. Doch eigentlich heißt es vielmehr „er wurde fertig“. Wo wir an unsere Grenzen stoßen und bei uns immer noch die Sehnsucht nach mehr und immer besser bleibt, da wird Gott fertig. Er ist es, der zuallererst die verschiedenen Nöte der Menschen wahrnimmt und darauf eingeht: Bei den Aposteln ist es das Bedürfnis nach Ruhe, bei der Menschenmenge möglicherweise die Sehnsucht nach Halt, nach Orientierung, nach Versöhnung, nach Heilung, nach dem, wofür es sich zu leben lohnt – letztlich nach der Nähe Gottes.
Es heißt „Vertrauen“, wenn wir unseren Blick auf die verschiedenen Situationen in unserem Leben öffnen und es in Gottes Hände legen können. Wenn wir abgeben, abschalten, Ruhe finden können, weil da jemand ist, der es wirklich ernst meint: „Kommt mit … und ruht euch ein wenig aus.“
Peter Kunz
Studentenpfarrer