Das glauben wir

Die Schlüssel des Himmelreiches

Pressemeldung am 21.08.2020

200823 Predigt Bär Title TV Foto: Bayer / pbp

Schlüssel sind nicht nur überaus nützlich um wichtige Dinge zu schützen, sie sind auch oft der Auslöser großer Tragödien, wenn man einen oder vielleicht sogar den ganzen Schlüsselbund verloren hat. Darüber hinaus hat der Schlüssel aber auch eine hohe symbolische Bedeutung... mehr dazu von Dompropst Dr. Michael Bär in seiner Predigt zum Sonntag, den 23. August 2020.

Schlüs­sel sind ein Sym­bol der Macht, die einem Amts­trä­ger gege­ben wird. In den Lesun­gen des heu­ti­gen Sonn­tags ler­nen wir zwei Schlüs­sel­trä­ger ken­nen, Elja­kim den Vor­ste­her des könig­li­chen Palas­tes in Jeru­sa­lem und Simon Petrus, den Spre­cher der Apos­tel. Kein Gerin­ge­rer als der Herr selbst, über­gibt die Schlüs­sel. Schlüs­sel sym­bo­li­sier­ten in alter Zeit die Grö­ße und Bedeu­tung eines Gebäu­des und wegen der not­wen­di­gen Mecha­nik waren sie mit den heu­ti­gen klei­nen Schlüs­seln nicht ver­gleich­bar. Der höl­zer­ne Schlüs­sel zum Jeru­sa­le­mer Königs­pa­last war so groß, dass man ihn dem Elja­kim auf die Schul­tern legen konn­te, um anzu­deu­ten, wel­che Last der Ver­ant­wor­tung durch die­sen Schlüs­sel­dienst auf ihm ruhte.

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Im Tem­pel von Jeru­sa­lem wur­de jeden Tag in der Mor­gen­frü­he das gro­ße Tor mit dem Namen sei­nes Schöp­fers Nik­an­or auf­ge­schlos­sen. Sei­ne Flü­gel waren über 20 Meter hoch und es bedurf­te meh­re­rer Pries­ter, um sie über­haupt öff­nen zu kön­nen. Das Knar­ren der Tor­flü­gel in den Angeln war so laut, dass die Stadt Jeru­sa­lem es als Mor­gen­si­gnal verstand. 

Jesus aus Naza­reth über­trägt sei­nem Jün­ger Simon Petrus die Schlüs­sel­po­si­ti­on in der Kir­che, spä­ter wur­de dar­aus das Amt des Paps­tes. Die Schlüs­sel­ge­walt ist Gewalt des Bin­dens und des Lösens, des Öff­nens und des Schlie­ßens. Die Bischö­fe und Pries­ter in der Kir­che, auf die die Schlüs­sel­ge­walt des Petrus wei­ter­ge­ge­ben wur­de, üben sie tra­di­tio­nell im Sakra­ment der Beich­te aus. Sie spre­chen los, ertei­len die Abso­lu­ti­on, sie lösen und befrei­en im Namen Jesu von der Last der Schuld und Sün­de. Die­ses Sakra­ment ist für den Beich­ten­den ein Schlüs­sel zum Para­dies. Die Tür, die durch die Sün­de zuge­schla­gen wur­de, wird wie­der auf­ge­schlos­sen. Eine neue Mög­lich­keit im Leben eröff­net sich.

Heut­zu­ta­ge spie­len Schlüs­sel eine immer gerin­ge­re Rol­le. Im Bereich der Com­pu­ter sind sie längst abge­löst durch soge­nann­te Pass-Wör­ter. Sie sind die moder­nen Schlüs­sel, die Pro­gram­me und Datei­en öff­nen. Im heu­ti­gen Evan­ge­li­um offen­bart Jesus das Gene­ral-Pass­wort von uns Chris­ten. Es öff­net uns letzt­lich das Tor ins Him­mel­reich. Hof­fen wir, dass wir die­sen Schlüs­sel, die­sen Glau­ben nie­mals ver­lie­ren oder ver­ges­sen: Du bist der Mes­si­as, der Sohn des leben­di­gen Gottes“.

Dom­propst Dr. Micha­el Bär

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