
Wohin wohl würde Jesus gehen, wenn er in meinen Wohnort käme - und wen würde er besuchen? Jesus sagt: „Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen.“ (Joh 14,23). Mehr dazu von Domdekan Hans Bauernfeind in seiner Predigt zum 6. Sonntag der Osterzeit am 22. Mai 2022.
Wenn Jesus heute in meinen Wohnort käme, wohin würde er gehen? Wen würde er besuchen wollen? Ginge er zum Bürgermeister? Würde er beim Pfarrer anläuten? Zöge es ihn an einen Ort, an dem sich Jugendliche aufhalten? Stellte er sich unter die Zuschauer eines Fußballspiels?
Wollte er zu Ihnen oder zu mir kommen? Die Chancen dafür sind enorm gestiegen. Denn Jesus sagt: „Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen.“ (Joh 14,23) — Wenn ich also Jesus wertschätze, wenn ich auf ihn höre und mit ihm gemeinsam mein Leben gestalte, dann nimmt Jesus – zusammen mit seinem Vater im Himmel – bei mir Wohnung. Dann sehen meine Nachbarn und die, mit denen ich arbeite oder denen ich begegne, dass Jesus bei mir Wohnung genommen hat. Das bedeutet, dass meine Gedanken und mein Herz von Gott bewohnt sind und ich wirklich Gott bei mir aufgenommen habe.
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Was bedeutet es, wenn Jesus bei mir wohnt, wenn ich für ihn eine Wohnung bin? – Jesus antwortet: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht, wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch.“ (Joh 14,27)
Wie oft wünsche ich mir Frieden, wenn es in mir brodelt, wenn mich die Bilder vom Krieg im Fernsehen krankmachen, wenn ich mich ängstige oder daran denke, krank zu werden oder gar zu sterben. Da braucht es einen Frieden, der mich stärkt, diese Welt auszuhalten und sie dennoch mit gutem Geist mitzugestalten; der mich im Lot hält, mich im Sturm nicht umfallen lässt; der mir eine innere Gewissheit verleiht, nicht verloren, sondern gut aufgehoben zu sein und sogar mit Jesus ewig zu leben. Es ist ein Friede, eine innere Ruhe und Geborgenheit, wie sie die Welt nicht geben kann, sondern nur Jesus – der Sohn des Vaters im Himmel.
Diesen Frieden wünsche ich Ihnen und mir.
Hans Bauernfeind
Domdekan