
Brannte uns nicht das Herz, als er das Brot mit uns brach. Das dachten sich die Jünger, als ihnen Jesus erschienen ist - beim Gang nach Emmaus und am See von Tiberias. Genau in diesem Moment, beim Brot-Brechen, erkannten sie Jesus. Mehr dazu von Helene Uhrmann-Pauli, Abteilungsleiterin Familienpastoral des Bistums Passau in ihrer Predigt zum dritten Sonntag der Osterzeit am 23. April 2023.
Die Ostertexte bringen uns verschiedene Erfahrungen mit dem Auferstandenen nahe. So ist es diesmal zum einen die Emmausgeschichte und zum anderen die Erscheinung von Jesus am See von Tiberias.
In Variationen geht es doch um das Gleiche. Die Jüngerschar war überlagert von den ganzen Geschehnissen. Verzweifelt, weil die großen Hoffnungen sich anscheinend zerschlagen haben und das Grab obendrein leer war. Die Gemeinschaft begann sich aufzulösen. Das Leben musste weitergehen. So gab es für einige nur den Weg fort aus Jerusalem, andere kehrten nach Hause zurück zu ihren Familien und nahmen wieder ihre Arbeit auf.
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Und inmitten der Aussichtslosigkeit — auf dem Weg nach Emmaus und auf dem See, als keine Fische ins Netz gingen, war Jesus da. Er ermöglichte einen Weg heraus aus der Hoffnungslosigkeit.
Er ist bei ihnen, das gab ihnen ja immer Mut und Zuversicht. Erneut werfen sie das Netz aus und in seinem Beisein ist der Fischfang so reich, dass sie meinen, das Netz würde nicht halten.
In jeder Szenerie ist das gemeinsame Teilen von Brot und Brot und Fischen, das zentrale Ereignis. Später werden sie sagen: Brannte uns nicht das Herz, als er das Brot mit uns brach.
An der Art wie er es tat und mit ihnen war, wussten sie, dass es Jesus war. Er hatte sie nicht verlassen. Alle sollten es wissen.
Jesus ist nicht weg. Doch das Grab ist wirklich leer. Er ist unter uns. Wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind, da ist er unter uns. Besonders dann, wenn alles aussichtslos erscheint. Halten wir fest an unserer Gemeinschaft, brechen das Brot miteinander und hoffen darauf, dass auch unser Herz brennt und wir erkennen: Jesus ist es, der an unserer Seite ist.
Helene Uhrmann-Pauli
Abteilungsleiterin Familienpastoral