
Versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen, so lautet ein allseits bekannter Kinderreim. Der Weg ins Erwachsenenalter ist dann allerdings mit so manchen herben Enttäuschungen gepflastert — Unzuverlässigkeit, Betrug, Vertrauensverlust. Das Leben ist grausam... Doch wo ist zwischen all den menschlichen Dramen Gott? Was ist mit seinem Versprechen an uns, dass sein Joch nicht drückt und seine Last leicht ist? Mehr dazu von der Referentin für Neuevangelisierung, Daniela Riel in ihrer Predigt zum 3. Sonntag im kirchlichen Jahreskreis am 23. Januar 2022.
Es gehört zu den besonderen Momenten in unserem Leben, wenn uns jemand ein Versprechen macht. Ein guter Freund z. B., der mir versichert: Ich helfe dir. Mein Ehepartner, der mir fest zusagt: Ich bin dir treu – komme, was da wolle. Und wie magisch sind erst jene Momente, in denen wir erfahren dürfen: Jemand macht sein Versprechen wahr. Ein gegebenes Wort wird erfüllt.
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Jesus liest in der Synagoge in Nazaret eine Stelle aus dem Buch Jesaja vor, die darauf eine Antwort gibt: „Der Geist des Herrn ruht auf mir; (…). Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht.“ (Lk 4,18) Im Wirken Jesu wird diese versprochene Rettergestalt konkret. Durch Jesus begegnen Menschen der frohen Botschaft, finden sie wieder in die Freiheit und lernen neu zu sehen. Sie erleben eine wahre Heilszeit – ja, eine wahrhaft erfüllte Zeit.
Vielleicht fällt es uns manchmal gar nicht so leicht, Gott zu glauben, dass er seine Versprechen wahrmacht. Enttäuschende Erfahrungen mit Menschen, die nicht Wort gehalten haben, machen es uns schwer, uns vorzustellen, dass es wirklich jemanden gibt, auf den zu 100% Verlass ist. Doch so ist Gott. Er ist absolut verlässlich und treu. Dafür legt der Evangelist Lukas seine Hand ins Feuer. Mehrfach betont er im heutigen Evangelium die Glaubwürdigkeit dessen, was er schildert. Er beruft sich auf die Überlieferung von Augenzeugen der Geschehnisse um Jesus und betont, dass er selbst allem sorgfältig auf den Grund gegangen ist. Wir können uns also gewiss sein: Gott macht sein Versprechen wahr.
Das „Heute hat sich das Schriftwort (…) erfüllt“ (Lk 4,21) schließt dabei auch unser Heute mit ein. Konkret: Gott möchte auch in unserem Alltag heute seine Verheißungen erfüllen. Unser Leben soll erfüllte Zeit sein. Diese Zuversicht möge Sie begleiten!
Daniela Riel
Referentin für Neuevangelisierung