Das glauben wir

Eine Lehre mit Ecken und Kanten

Redaktion am 23.08.2024

240825 Predigt Kieweg Title TV Foto: Bayer / pbp

„Wahre Worte sind nicht schön. Schöne Worte sind nicht wahr ...“ so beginnt ein Gedicht des legendären chinesischen Philosophen Laozi, der im 6. Jahrhundert vor Christus gelebt haben soll — auch die Lehre Jesu empfinden viele Menschen als unbequem und möchten sie deshalb abmildern, so Pfarrer Peter Kieweg in seiner Predigt zum 21. Sonntag im Jahreskreis.

Mit dem Evan­ge­li­um die­ses Sonn­ta­ges been­den wir unse­ren klei­nen Aus­flug in das sechs­te Kapi­tel des Johan­nes­evan­ge­li­ums.
Begon­nen hat die­se klei­ne Expe­di­ti­on mit der Erzäh­lung von der Spei­sung der Fünf­tau­send; Johan­nes spricht von einer gro­ßen Men­schen­men­ge. Auch ein Orts­wech­sel ans ande­re Ufer des Sees scheint die Men­ge nicht wirk­lich zu schmä­lern. Die Leu­te fah­ren ihm hin­ter­her nach Kafar­na­um. Dort hält Jesus dann jene Pre­digt, die wir die eucha­ris­ti­sche Brot­re­de nennen.

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Wäh­rend die­ser wird durch so manch kri­ti­sche Fra­ge aber zuneh­mend deut­lich, dass zwar nicht die Men­ge an sich, aber die zustim­men­de, begeis­ter­te Men­ge klei­ner wird. Die­ser Kon­flikt spitzt sich zu im letz­ten Abschnitt, den wir heu­te hören, und der beginnt mit der Notiz, dass vie­le, die Jesus zuhö­ren, resü­mie­ren: Die­se Rede ist hart. Wer kann sie hören?“ Am Ende hält Johan­nes fest, dass sich sogar vie­le sei­ner Jün­ger zurück­zie­hen und Jesus die Gefolg­schaft auf­kün­di­gen. Jetzt schrumpft die Men­ge an sich.

Man nennt die­ses Momen­tum die gali­läi­sche Kri­se“. Man könn­te es auch eine ers­te Form von Kir­chen­kri­se nen­nen mit offen­sicht­lich mas­si­ven Aus­tritts­zah­len. Wir spü­ren, wie nah die­se Situa­ti­on von damals unse­re heu­ti­ge berührt. Die Aus­sa­gen Jesu aus der Brot­re­de sind heu­te weni­ger ein Stein des Ansto­ßes; wir kön­nen heu­te das Pro­blem, das die Zuhö­rer Jesu gehabt haben, viel­leicht sogar kaum mehr nach­voll­zie­hen. Gegen­wär­tig sind ande­re Aus­sa­gen der Kir­che für vie­le anstö­ßig, hart, uner­träg­lich und so Grund für einen Aus­tritt. Die Lösung, die vie­le sehen, liegt schein­bar auf der Hand: Die anstö­ßi­gen, har­ten, uner­träg­li­chen Lehr­aus­sa­gen strei­chen, ändern, min­des­tens deut­lich abmil­dern. Jesus wür­de das sicher so machen, so die These.

Das Evan­ge­li­um heu­te zeigt uns aber einen Jesus, der trotz Kri­tik, ja sogar trotz mas­si­ver Aus­tritts­zah­len aus dem Jün­ger­kreis bei sei­ner Leh­re bleibt; nichts davon streicht er, ändert er oder mil­dert er ab. Das soll­te uns zu den­ken geben. Er setzt sogar noch eines drauf und pro­vo­ziert die Zwölf: Wollt auch ihr weg­ge­hen?“ Simon Petrus spricht für die Ver­blie­be­nen: Wir wol­len bei Dir blei­ben. Wir kön­nen dazu den­ken: Wir ver­ste­hen Dich zwar auch nicht in allem und haben mit Dir, Dei­nen Wor­ten, Dei­nem Weg zu rin­gen, aber wir spü­ren: Du hast Wor­te des ewi­gen Lebens. Wir blei­ben: bei Dir, und das heißt auch: in Dei­ner Gefolg­schaft, in Dei­ner Kirche

Pfar­rer Peter Kieweg

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