
Wie setzt du, der du Jesus nachfolgen willst, deine Prioritäten? Diese Frage stellt das Evangelium an jeden von uns Christen - und zwar jeden Tag. Beantworten kann sie nur jeder für sich selbst, auch jeden Tag und ein Leben lang. Impulse dazu gibt Jugendpfarrer Wolfgang de Jong hier in seiner Predigt zum 13. Sonntag im Jahreskreis am 26. Juni 2022.
Mit 160 Stundenkilometer über die Autobahn – aber der Fahrer hat nicht die Hände am Steuer, sondern kramt in den Seitentaschen herum. Klar, dass es dem Beifahrer da angst und bange wird. „Du, pass auf! Konzentriere dich aufs Fahren!“ Bei manchen Christen ist das mit dem Leben ähnlich. Sie interessieren in alles Mögliche, kramen überall herum, probieren dies und jenes aus – nur das, was mit dem Glauben zu tun hat, das kommt unter „ferner liefen“, das geschieht so nebenbei. Nicht dass sie sich als ungläubig empfinden würden, keinesfalls! Nur, wenn es darauf ankommt, dann ist eben der Ausflug mit dem Kegelklub wichtiger als der sonntägliche Gottesdienstbesuch. Mit 160 Stundenkilometer über die Autobahn, aber die Hände nicht am Steuer – zu Recht heißt es da: „Du, pass auf! Konzentriere dich aufs Fahren!“
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Für alles Mögliche Zeit und Interesse zu haben, nicht nur für das, worauf es wirklich ankommt – wer so lebt, zu dem sagt Jesus: „Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes“. Wer pflügen will, der muss es ganz tun, nicht so nebenbei. Er darf sich nicht ablenken lassen. Das gleiche gilt für das Autofahren – und für den Glauben. Wenn ich mit 160 Stundenkilometer über die Autobahn fahre, muss ich das Steuer fest in der Hand haben. Wenn ich Christus nachfolgen will, kann ich das nicht mit der linken Hand erledigen. Die Frage des Evangeliums lautet deshalb: Wie setzt du, der du Jesus nachfolgen willst, deine Prioritäten? Gerade dann, wenn du zwischen mehreren Werten und sinnvollen Dingen zu entscheiden hast? Diese Frage muss täglich neu beantwortet werden – ein ganzes Leben lang.
So wünsche ich Ihnen allen einen schönen, gesegneten und ruhigen Sonntag.
Wolfgang de Jong
Jugendpfarrer