
Gottes deutlichstes Zeichen an uns Christinnen und Christen ist Jesus. In seinem Sohn zeigt er uns, wie sehr er uns liebt. Doch nicht nur allein durch ihn. Viele, auch kleinere Zeichen schickt er uns, damit wir die Nähe zu ihm suchen. Wir müssen nur die Augen offenhalten. Ein Impuls zum 3. November 2024 von Pfarrer Wolfgang de Jong.
Liebe Schwestern und Brüder!
Zwei Jungen trafen sich täglich auf ihrem Schulweg an einer Kreuzung. Wer als erster kam, wartete auf den anderen, oder er legte einen Kieselstein auf die Bank, die dort stand. – Viele Menschen kamen zu dieser Zeit an der Bank vorbei – aber wer hätte schon dieses Steinchen bemerkt, noch weniger dessen Bedeutung erkannt. Der Stein war ein Zeichen – aber nur für die sehenden Augen des Freundes.
Liebe Schwestern und Brüder! Ein Zeichen muss ich lesen können; nur dann sagt es mir etwas. Wer das Zeichen nicht versteht, der geht achtlos daran vorbei. Die beiden Jungen wissen, was der Stein auf der Bank bedeutet. Für sie ist er ein Zeichen der Freundschaft. Andere gehen achtlos daran vorbei; für sie ist dieses Zeichen nicht gedacht und für sie hat es darum auch keine Bedeutung.
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Wir Menschen brauchen Zeichen im Umgang miteinander. Sie zeigen uns, wo wir beim anderen dran sind, wie er zu uns steht. Eine Urlaubskarte, ein Weihnachtsgruß, ein Anruf, eine What’s App, ein „Mal-eben- Vorbeischauen“ können ein solches Zeichen sein. Es zeigt mir, dass sich der andere mit mir verbunden fühlt, dass ich ihm nicht gleichgültig bind.
Auch Gott hat uns Zeichen gegeben, die seine Liebe und Sorge um, uns Menschen erkennen lassen wollen. Das deutlichste Zeichen ist Jesus selbst. In ihm ist uns Menschen „die Güte und Menschenfreundlichkeit unseres Gottes erschienen“. Jesus will das Zeichen für die Güte und Liebe Gottes sein. Aber nicht jedem sagt das „Zeichen“ Jesus etwas über die Einstellung Gottes zu uns Menschen. Manche gehen auch achtlos daran vorbei; ihnen bedeutet dieses Zeichen nichts. Andere lehnen es sogar ab. Nicht jeder findet Zugang zu diesem Zeichen; bei manchen ist Gottes Bemühen vergeblich. Ich wünsche ihnen und uns allen ein offenes Herz und ein gutes Gespür für die Zeichen des Glaubens auf unserem Lebensweg. Ihnen allen einen schönen und gesegneten Sonntag.
Wolfgang de Jong
Pfarrer im Pfarrverband Fürstenzell