
Ein Blick in die Zukunft wäre doch manchmal wünschenswert! Was wird noch alles im Leben geschehen? Und wird am Ende alles gut werden? Einen Impuls zu diesen großen Fragen hat Pastoralreferentin Magdalena Dobler in ihrer Predigt zum Fest der Verklärung des Herrn am 6. August 2023.
Vor ein paar Jahren war ich mit der Pfarrjugendleitung aus Neufahrn für ein Wochenende in den Bergen auf dem Rotwandhaus. Dort ist die Idee aufgekommen, den Sonnenaufgang am Berggipfel zu beobachten. Wir sind im Morgengrauen losgegangen und an unserem Ziel konnten wir eine traumhafte Aussicht auf die benachbarten Berggipfel genießen und der Blick ging bis zum Chiemsee. Wir haben auf die Sonne gewartet und es war ein beeindruckendes Bild, als die strahlende Kugel langsam über den Horizont gewandert ist. Die Sonne war so hell, dass man von ihr geblendet wurde und gar nicht direkt hinschauen konnte. Es ist für mich bis heute ein unvergessliches Erlebnis.
An den Sonnenaufgang am Berggipfel denke ich, wenn ich das Evangelium von der Verklärung Christi lese. Da heißt es: Jesus geht mit seinen Jüngern auf einen Berg und wird vor ihren Augen verwandelt: sein Gesicht leuchtet wie die Sonne, seine Kleider werden weiß wie das Licht. Neben Jesus erscheinen Mose und Elia und die Stimme Gottes spricht aus einer Wolke: „Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn soll ihr hören.“ Dieser Bibeltext ist voll mit symbolischen Bedeutungen.
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Eine zentrale Botschaft ist folgende: Die Jünger erfahren, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Bei der „Verklärung Jesu“ erhalten sie einen Einblick in die noch verborgene Identität Jesu: Er strahlt wie die Sonne, es ist ein Zeichen für seine Göttlichkeit. Und das Licht, das von ihm ausgeht ist stärker als die Dunkelheit. Das bedeutet: Jesus wird von den Toten auferstehen und in der Herrlichkeit Gottes leben. Die Jünger erleben gewissermaßen einen Blick in die Zukunft.
Ein Blick in die Zukunft – das würde ich mir im Leben auch manchmal wünschen. Eine Antwort auf die Fragen: Was wird geschehen? Wird am Ende alles gut werden? – Es wäre doch ein Segen das zu wissen. Vor allem dann, wenn man gerade auf der Schattenseite des Lebens steht: Ich denke zum Beispiel an Menschen, die eine schwere Krankheit erleben oder die von Armut und Existenzsorgen betroffen ist.
Ein Sprichwort sagt: “Am Ende wird es gut sein, und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende.” Jesus stirbt am Kreuz, aber das ist nicht das Ende. Er wird auferstehen und in Gottes Herrlichkeit sein. Der Glaube der Jünger hat ihren Blick auf Jesus verändert. Unser Glaube kann auch den Blick auf unser Leben verwandeln. Wir dürfen darauf vertrauen, dass unser Leben ein „Leben in Fülle“ (Joh 10,10) sein wird und dass wir bei Gott sein werden. Am Ende wird alles gut sein. Das dürfen wir hoffen. Mit diesem Glauben können die Erlebnisse des eigenen Lebens, die schönen und die traurigen, vielleicht in einem neuen Licht erscheinen.
Magdalena Dobler
Pastoralreferentin