
Manche Menschen leben wie ein kleines Kind in den Tag hinein, andere planen jeden Tag im Voraus oder manchmal sogar ein ganzes Jahr, ohne überhaupt einen Gedanken daran zu verschwenden, dass weder der nächste Morgen noch die nächste Stunde oder Minute garantiert ist. Bei der Mahnung: „Bedenke wie Du lebst“, geht es jedoch um etwas anderes. Leben wir in ständigem Gewahrsein von Gottes Gegenwart oder nicht? Mehr dazu von Domdekan Dr. Hans Bauernfeind in seiner Predigt zur Taufe des Herrn, am 7. Januar 2024.
Innehalten. Bedenke, wie du lebst. Finde die Spur Gottes in deinem Leben wieder. Das bedeutet stichpunktartig die Taufe des Johannes des Täufers. Sie ist eine strenge Herausforderung. Johannes weist jedoch auf den hin, der unendlich mehr geben kann als er selbst. Dieser werde sogar mit dem Heiligen Geist taufen – also anders.
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Schon steht er da in der Reihe derer, die innehalten: Jesus aus Nazareth lässt sich taufen. Er gibt der Taufe des Johannes eine neue Bedeutung.Wer mit Jesus eintaucht, findet nicht nur die Spuren Gottes. Er oder sie entdeckt die Gemeinschaft mit Gott. Das ist neu – bisher nicht gehört. Wer sich mit Jesus taufen lässt, hört dieselbe Stimme, die zu Jesus spricht: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.“ – Er oder sie hört also: „Weil du zu meinem Sohn gehörst, bist auch du geliebte Tochter, geliebter Sohn. An dir habe ich Wohlgefallen gefunden. Ich nehme dich an wie meinen eigenen Sohn.“
Das Fest der Taufe des Herrn ist ein guter Anlass, an meine eigene Taufe zu denken. Ich bin Bruder oder Schwester Jesu. Ich gehöre zu Gott, bin in Gemeinschaft mit ihm. Gott freut sich, dass ich ihn kenne und mich ihm anvertraue. Jesus tut alles, dass ich glauben kann, zu Gott zu gehören. Er stattet mich mit Heiligem Geist aus, dass ich fühle und verstehe, wie Gott denkt. Jesus nimmt den Kreuzestod auf sich, damit ich der unbedingten Liebe Gottes vertrauen kann. Der Vater im Himmel und der Heilige Geist erwecken Jesus aus dem Tod. Wer in Gemeinschaft mit Gott ist, wird ewig leben.
Johannes der Täufer hat recht. Er kann uns nicht geben, was uns Jesus gibt. Denn Jesus ist Gottes Sohn.
Gut, dass sich Jesus hat taufen lassen. So reißt auch für uns der Himmel auf, finden wir Hoffnung und Lebenskraft, können wir gottfroh glauben und selbstbewusst vertrauen, dass wir geliebte Söhne und Töchter Gottes sind. — Ich bin getauft. Alle Welt soll es sehen.
Domdekan Hans Bauernfeind