Wer ein Heimspiel hat, ist klar im Vorteil. Und - um im Fußballjargon zu bleiben - eigentlich hatte doch Jesus auch ein Heimspiel in Nazaret?! Warum sich aber für ihn das Spiel schließlich drehte, erklärt Papsthaus-Leiter Franz Haringer in seinem Impuls zum 7. Juli 2024 .
Wer ein Heimspiel hat, ist klar im Vorteil. Er kennt das Spielfeld und die Platzverhältnisse. Er kennt das Stadion und hat die eigenen Fans wie eine Wand hinter sich. Wer ein Heimspiel hat, kann – manchmal – ein Sommermärchen entfachen und seine Einsätze mit wunderbarer Leichtigkeit absolvieren.
Eigentlich sprach auch damals alles für ein Heimspiel, als der Herr Jesus in seiner Heimatstadt Nazaret auftrat. Und anfangs hingen seine Landsleute auch noch staunend an seinen Lippen: „Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Und was sind das für Machttaten, die durch ihn geschehen?“ (Mk 6,2) Taktik und Matchplan schienen aufzugehen.
Dann aber dreht sich das Spiel und die andere Mannschaft bekommt Oberwasser: Den kennen wir doch. Der ist doch auch nur einer wie wir. Was will uns der schon Neues über Gott und die Welt sagen?
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Die Reaktion Jesu ist anders als bei K.o.-Spielen: Er kommt nicht mit der Brechstange. Er schaltet nicht noch mehr auf Angriff. Er will den Sieg nicht erzwingen. Es heißt nur: „Er wunderte sich über ihren Unglauben.“ (Mk 6,6)
Und hier, beim Thema Glauben, enden dann wohl die Fußballvergleiche: Hier geht es nicht um den Kampf mit Argumenten und um den Rausch des Augenblicks. Beim Thema Glauben geht es um die grundsätzliche Frage: Traue ich es Gott zu, dass er in der Welt wirkt? Und kann ich mich diesem Gott ganz anvertrauen? Es ist eine ganz persönliche und ganz freie Entscheidung.
Jesus Christus zwingt sich niemandem auf. Er reagiert auf falsche Urteile über ihn nicht mit Gegengewalt. Doch er vertraut darauf, dass sich die stille Macht der Wahrheit langsam, aber sicher durchsetzt.
Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag.
Franz Haringer
Leiter Papst-Geburtshaus Marktl a.I.