
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Einen ähnlichen wie diesen bekannten Spruch prägte auch Jesus. Nur hat er ihn anders formuliert. Er sagte: „Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen.“ Was genau er damit meinte, erfahren Sie von Domdekan Hans Bauernfeind in seiner Predigt zum 5. Sonntag der Osterzeit am 7. Mai 2023.
Wenn der Vater ein guter Maler war, dann kann es sein, dass auch der Sohn oder die Tochter in dieser Kunst begabt ist. Dann sagt jemand: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.
Jesus prägt heute einen ähnlichen Spruch, der jedoch viel umfangreicher ist als der Apfel-Stamm-Spruch. Er sagt: „Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen.“
Jesus erläutert: Wenn ihr mich erlebt, wie ich Menschen ermutige, von Neuem ihr Leben zu beginnen, wenn ich mich für Ausgegrenzte einsetze, wenn ich Schwache in Schutz nehme, wenn ich Bedrängte von Ungeistern befreie, die sie quälen, und ihren Blick für den Himmel öffne, wenn ich Brot vermehre, damit Menschen nicht hungern müssen, dann seht ihr immer auch meinen Vater im Himmel am Werk. Denn wie ich mich für die Menschen einbringe, so tut es mein Vater im Himmel. Wenn ich Mitleid mit Besorgten habe, dann hat mein Vater im Himmel dasselbe Mitleid. Wenn ich mein Leben für euch am Kreuz hingebe, dann leidet mein Vater im Himmel mein Leiden mit – aus derselben Liebe und Hingabe heraus, wie ich es tue. Wie ich handle, so mein Vater. Wie ich empfinde, so auch er.
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Wie gut ist es, Jesus zu kennen und mit ihm zu tun zu haben, mit ihm zu sprechen, mein Leben und meine Gedanken mit ihm zu teilen. Wie wegweisend ist es, mit ihm gemeinsam in Respekt, Achtung und Mit-Empfinden auf die Menschen zu schauen, mit ihm gemeinsam die Verantwortung für die Schöpfung Gottes wahrzunehmen – ihn als den zu erkennen, der mir eine Wohnung zum ewigen Leben im Himmel bereitet. Mit ihm gemeinsam bin ich Sohn oder Tochter Gottes – eins mit dem Vater im Himmel. Erfahre ich es so, dann will ich es umso mehr, dass alle Welt sieht: Ich gehöre zu Jesus und seinem Vater im Himmel. Ich bin gerne getauft und gehöre gerne zur Kirche, weil es mich unendlich freut.
Domdekan Msgr. Dr. Hans Bauernfeind