Das glauben wir

Reichtum und Reich Gottes!

Redaktion am 08.10.2021

211010 Predigt Spreitzer HP Foto: Stefanie Hintermayr/pbp

Leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt. So heißt es im Evangelium zum 10. Oktober 2021. Die Frage nach dem Reichtum hat damals schon Jesus, seine Jünger und Gläubige beschäftigt - und tut es bis heute. Mehr dazu von Domkapitular Anton Spreitzer in seiner Predigt zum 28. Sonntag im Jahreskreis.

Reich­tum und Reich Got­tes. Dar­um geht es heu­te im Evan­ge­li­um. Ein Mann will von Jesus wis­sen, was er tun muss, um das ewi­ge Leben zu gewin­nen. Jesus erin­nert ihn an die Zehn Gebo­te. Die hält der Mann schon sein Leben lang. Dann fehlt dir noch eines, sagt Jesus: Geh, ver­kau­fe, was du hast, gib es den Ar-men und du wirst einen Schatz im Him­mel haben; dann komm und fol­ge mir nach!“ Der Mann geht trau­rig weg – denn er hat­te ein gro­ßes Ver­mö­gen“, heißt es im Evangelium.

Die Fra­ge nach dem Reich­tum war für Jesus und sei­ne Jün­ger, aber auch für die ers­ten Chris­ten ein wich­ti­ges The­ma. Denn: Reich­tum kann gefähr­lich sein; er kann ver­hin­dern, dass sich Men­schen auf Gott und sei­ne Bot­schaft ein­las­sen. Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz“, sagt Jesus in der Berg­pre­digt. Und im heu­ti­gen Evan­ge­li­um heißt es: Wie schwer ist es für Men­schen, die viel besit­zen, in das Reich Got­tes zu kom­men! […] Leich­ter geht ein Kamel durch ein Nadel­öhr, als dass ein Rei­cher in das Reich Got­tes gelangt.“

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Wir ver­ste­hen die Jün­ger, wenn sie fra­gen: Wer kann dann noch geret­tet wer­den?“ Ja, das ist eine gute Fra­ge. Denn wer kann das schon: um Got­tes wil­len alles her­zu-geben und nichts mehr zu haben! Wir kön­nen Men­schen, die das kön­nen, nur be-wun­dern. Der hl. Fran­zis­kus ist einer von ihnen. Jesus weiß das: Für Men­schen ist das unmög­lich“, sagt er, aber nicht für Gott; denn für Gott ist alles möglich.“ 

Reich­tum und Besitz schlie­ßen Men­schen nicht auto­ma­tisch vom Reich Got­tes aus; die Rei­chen sind nicht ein­fach die Bösen. Es ist nicht unmög­lich, mit Besitz Jesus nach­zu­fol­gen. Auch unter den ers­ten Chris­ten gab es sol­che Men­schen. Die Fra­ge ist nur, was man mit sei­nem Besitz tut, wie man damit umgeht. Besitz ist nichts Totes, Mate­ri­el­les, das ein­fach da ist; Besitz kann Macht aus­üben auf den, der etwas hat; es kann sein Herz beset­zen, kann zum Wich­tigs­ten wer­den, sogar zum Gott. Dar­um warnt Jesus: Ihr könnt nicht Gott die­nen und dem Mam-mon“. 

Das Bild mit dem Kamel und dem Nadel­öhr kann man viel­leicht so ver­ste­hen: Der Rei­che käme ohne Pro­ble­me hin­durch; nur wenn er den gro­ßen Sack mit all sei­nem Besitz ver­sucht, hin­ter sich durch das Nadel­öhr zu zie­hen, bleibt er jäm­mer­lich hän-gen. Dabei wäre es so ein­fach: Er braucht nur los­zu­las­sen – und der Weg ins Reich Got­tes ist kein Pro­blem mehr. Sicher, das klingt ein­fa­cher als es ist. Das wis­sen wir alle; wir alle hän­gen mehr an Din­gen als gut ist für uns. Aber es ist nicht unmög­lich, wie wir gehört haben. Für Gott ist alles möglich. 

Die einen kön­nen äußer­lich alles weg­ge­ben; sie sind die Fran­zis­kus­se die­ser Welt. Die ande­ren kön­nen zumin­dest inner­lich los­las­sen. Das ist nicht das Opti­mum, aber es ist ein Anfang. Und manch­mal ist ein Anfang mehr als man meint.

Anton Spreit­zer
Dom­ka­pi­tu­lar

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